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SC Magdeburg Sveinsson: „Jeder macht Fehler“

SCM-Trainer Geir Sveinsson nach der jüngsten Niederlage beim THW Kiel (24:33) im Volksstimme-Interview.

Von Janette Beck 21.09.2015, 23:01

Volksstimme: Die Niederlage in Kiel fiel mit neun Toren deutlich aus. Wie beurteilen Sie das Spiel?
Geir Sveinsson: Es gibt zwei Seiten. 20 bis 25 Minuten haben wir ganz gut gespielt und es lief nach Plan. Aber dann haben wir zum Ende der ersten und zum Beginn der zweiten Halbzeit Zwei-Minuten-Strafen bekommen und in Unterzahl gespielt. Dann haben wir unsere Linie verloren und sind deutlich in Rückstand geraten. Das waren einfach zu viele Fehlwürfe und technische Fehler. So kannst du in Kiel nicht gewinnen. In der 44. Minute lagen wir 13:25 zurück, da war klar, das Spiel ist gelaufen.
Was ärgert Sie mehr, die erneut hohe Zahl an technischen Fehlern oder die vielen Fehlwürfe?
Auch Kiel hat zehn technische Fehler im Spiel gehabt, ich denke, gegen so ein Top-Team sind zehn Fehler nichts Ungewöhnliches. Aber 20 Fehlwürfe, die sind nicht normal, das ist zu viel. Leider hat THW-Keeper Landin ausgerechnet gegen uns seine beste Saisonleistung gezeigt. Aber wiederum zeigt das auch, dass wir uns 20 Chancen zum Torgewinn aus dem Spiel herausgearbeitet haben. Das sollten wir als Gutes für die kommenden Spiele mitnehmen und im Training weiter an der Chancenverwertung arbeiten.
Wie bewerten Sie den Saisonstart mit 6:6 Punkten?
Wir haben drei Spiele verloren - davon mit den Rhein-Neckar Löwen und Kiel gegen die beiden besten Teams der Liga. Und wie knapp das gegen die Löwen war, weiß jeder. Gegen Mannschaften, die stärker und besser besetzt sind, kann man verlieren. Das ist nicht schlimm. Weh tun solche Punktverluste wie gegen Leipzig. Aber wenn der bisherige Saisonverlauf gezeigt hat, dass in dieser Liga alles passieren und jeder jeden schlagen kann. Fakt ist, so etwas wie in Leipzig darf uns nicht passieren, da gibt es auch keine Ausreden. Das Derby hat uns gezeigt, was passiert, wenn wir nicht bereit sind und nicht alles geben.
Machen Sie sich Sorgen, weil es spielerisch noch nicht so läuft wie gewünscht und Ihre Jungs so viele Fehler machen?
Wir wissen, dass wir mehr können. Die zwei Punkte gegen Leipzig fehlen uns. Wir müssen weiter an uns arbeiten und die Dinge besser machen, alles geben.
Läuft es denn im Training besser als im Spiel?
Wir bereiten uns so gut wie möglich auf jeden Gegner, egal ob Kiel oder Lübbecke, mit Video und Training fokussiert vor. Aber eine Trainingseinheit kann man nicht mit einem Spiel vergleichen. Diese Wettkampfsituation bekommt man nie 1:1 im Training hin. Deshalb ist es auch immer eine Kopfsache, ob man das, was man vorbereitet hat, auch umsetzen kann, wenn es darauf ankommt.
Gibt es auch Fehler, die Sie sich selbst ankreiden müssen?
Jeder macht Fehler – die Spieler und ich auch. Kein Spiel ist fehlerlos. Ich frage mich nach jedem Spiel, was ich hätte besser machen können. Da gibt es sicher das eine oder andere. Aber hinterher ist man sowieso schlauer.
Wo sehen Sie die meiste Luft nach oben?
Die mannschaftliche Geschlossenheit hat noch nicht das Niveau vom Vorjahr erreicht. Da haben wir es ganz oft geschafft, richtig guten Handball zu spielen. Das ist uns bis jetzt noch zu wenig gelungen. Wenn es kein Potenzial gäbe, das wäre schlimm. Ich sehe das wie bereits erwähnt besonders bei der Angriffseffektivität.
Ist die Partie am Sonntag gegen Hamburg ein Schlüsselspiel, das Auskunft darüber gibt, wohin die Reise geht?
Jedes Spiel ist wichtig. Die Saison ist aber noch lang und ein Spiel allein entscheidet nicht darüber, wo wir Ende Mai stehen. Dennoch ist Hamburg für uns ein sehr wichtiges Spiel und das Ziel ist klar: Wir wollen gewinnen.