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Fußball-Landesklasse, Staffel II SV Union Heyrothsberge - SSV Besiegdas Magdeburg 6:0 (5:0) Sprache ist eindeutig, an Ausdrucksweise muss noch ein wenig gefeilt werden

Von Björn Richter 28.04.2014, 03:37

Der Sieger im Fernduell heißt: SV Union Heyrothsberge. Durch einen 6:0 (5:0)-Erfolg im Heimspiel gegen den SSV Besiegdas Magdeburg und das gleichzeitige 3:3-Remis von Ex-Spitzenreiter Rot-Weiß Zerbst übernahmen die Unioner am Sonnabend die Führung in der Fußball-Landesklasse, Staffel II.

Heyrothsberge l Diese kalte Dusche wird wohl im Heyrothsberger Gedächtnis als eine der angenehmeren vermerkt bleiben. Das lag weniger an der fünfminütigen Regenhusche kurz nach dem Schlusspfiff selbst als vielmehr an den Begleitumständen. Aus Sicht der Unioner waren diese nämlich äußerst positiv - ein Knacken in der Beschallungsanlage, eine kurze Durchsage und anschließend allgemeiner Jubel. Die Nachricht vom späten Niegripper Ausgleichstreffer im Spiel gegen Zerbst hatte die Runde gemacht und somit war auch klar: Der SV Union ist in der nunmehr bereinigten Tabelle der Landesklasse, Staffel II, alleiniger Spitzenreiter.

Man selbst hatte also seine Hausaufgaben gegen enttäuschende Landeshauptstädter gelöst. Oder doch nicht? Zweifellos sprach das Endergebnis eine klare Sprache. Allein die Ausdrucksweise gefiel nicht allen. "Wir haben aus unserer Überlegenheit zu wenige Tore erzielt. Das ist ärgerlich, da am Ende der Saison vielleicht jeder Treffer zählt", haderte SVU-Coach Torsten Völckel.

Tatsächlich spielte seine Elf über beide Halbzeiten hinweg mitreißenden Fußball - weitaus weniger Kohle fraß der Union-Express dabei jedoch in Hälfte eins, als er die Gäste schlichtweg überrollte. "Da waren wir wesentlich effektiver." Satte fünf Treffer legten die Gastgeber vor, spielte diese auch sehenswert heraus und erteilte der Vierer-Abwehrkette des SSV Besiegdas manche Lehrstunde. Dass das halbe Dutzend zum Seitenwechsel noch nicht erreicht war, lag wohl nur daran, dass Kapitän Stefan Groth vor seinem Tor zum 5:0 (41.) freistehend vergab - und unwissentlich andeutete, wie die Partie im zweiten Abschnitt verlaufen sollte.

Diese bestritten die Unioner zwar im numerischen Plus, da der Magdeburger Thomas Müller kurz vor der Halbzeitpause Gelb-Rot sah (42.), doch die zahlenmäßige Überlegenheit schlug sich zu selten in Toren nieder - nämlich nur einmal, als der eingewechselte Mike Pinno mit einem Treffer der Marke "Wembley" den 6:0-Endstand besorgte (62.). Davor und danach blieb vor allem Dreifachtorschütze Marcus-Antonio Bach ein weiteres Erfolgserlebnis versagt. Sei es, weil die Nebenleute die falsche Option wählten oder weil Bach selbst im Abschluss scheiterte. "Wenn man 5:0 führt, fehlt vielleicht der letzte Biss. Trotzdem ist ein Tor in den zweiten 45 Minuten zu wenig", befand der Trainer.

Ohne Frage: Der SV Union klagte am Sonnabend auch auf hohem Niveau. Doch sollte im Endspurt der Serie tatsächlich das Torverhältnis zwischen Aufstieg und dem verschmähten Vizetitel entscheiden - in Heyrothsberge würden sich sich ganz sicher an jenen Sonnabend im April zurückerinnern. Dann jedoch nicht in einem positiven Sinne.

SV Union Heyrothsberge: Nagel - Schumburg (56. Pinno), Hoppe (56. Raugust), Vaz (46. Krümling), Völckel, Ziemann, Raue, Thormeier, Seipold, Groth, Bach

SSV Besiegdas Magdeburg: Constabel - Martin Hummelt, Wernecke, Hähnge, Winselmann, Praceus, Backoff (86. Zappe), Meisner, Winkler, Marcus Hummelt (15. Lux), Müller

Tore: 1:0 Marcus-Antonio Bach (12.), 2:0 Andre Seipold (19.), 3:0, 4:0 Marcus-Antonio Bach (21., 31.), 5:0 Stefan Groth (41.), 6:0 Mike Pinno (62.); SR: Christoph Rückmann (Liesten), Dennis Urban, Joachim Gnotgke; ZS: 83