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Fußball-Kreispokal Germania Güsen zieht nach souveränem 3:1 (2:0)-Sieg beim SV Theeßen ins Endspiel am 20. Juni ein Gefightet und gescheitert: 85er sehnen Ende herbei

12.06.2014, 01:21

Theeßen/Güsen (bjr) l Angesichts von Außentemperaturen um die 35 Grad Celsius zu sagen, dass Christian Hoger heiß lief, mag wie ein schlechter Wortwitz klingen. Doch der Mittelfeldmann des SV Theeßen 85 mobilisierte in der Schlussphase des Kreis- pokal-Halbfinals gegen den SV Germania Güsen vom Pfingstmontag noch einmal alle Kräfte. Hoger rannte förmlich jedem Ball hinterher, störte die gegnerische Hintermannschaft beim Spielaufbau und fing auch tatsächlich einen Befreiungsschlag mit vollem Körpereinsatz ab. Allein: Es half ihm und den Teamkollegen im Kreisoberliga-internen Duell nichts. Mit 3:1 (2:0) setzten sich die Gäste vor 175 Zuschauern durch und lösten so ihr Endspielticket.

Das Beispiel seines Mitspielers war also ein guter Beleg, als Theeßens Dirk Wehrmann nach dem Spiel meinte: "Wir wollten den Leuten einen echten Pokalfight liefern und das haben wir getan. Bis zum Schluss haben wir alles versucht, doch es hat eben nicht gereicht." Schuld daran war noch nicht einmal die Hypothek von zwei Gegentreffern zur Pause, bei denen "wir unglücklich in der Abwehr gestanden haben". Denn als Martin Prost nach klasse Einzelleistung aus der Distanz trocken abzog und es 1:2 hieß (52.), lebte die Hoffnung der 85er wieder. Doch SVG-Stürmer Josef Bonitz begrub sie eine Viertelstunde vor dem Ende realistisch betrachtet sehr, sehr tief. "Auch die Vorarbeit von Eric Elsner, der genau im richtigen Moment zwischen zwei Verteidiger in die Lücke passte, war ganz große Klasse", lobte Güsens Trainer Hartmut Kober.

Er stimmte nach dem Schlusspfiff also mit dem Team einige Endspiel-Gesänge an und war eigentlich während der gesamten 90 Minuten bester Laune. Wie auch in der Liga, wo der SV Germania am Sonnabend den Kreismeistertitel aus eigener Kraft perfekt machen kann, überzeugte Güsen mit ruhigem, aber zielstrebigen Kurzpassspiel. So fielen auch die beiden ersten Treffer durch Sebastian Huth (4.) und Kapitän Robert Schüßler (22.) nach demselben Muster: Doppelpass auf den Außenbahnen, schnörkellos in die Mitte und hinein ins Tor. "In letzter Zeit kann ich die Mannschaft eigentlich nach jedem Spiel loben. Alle setzen die taktische Marschroute um. Es wird nicht planlos gespielt, sondern von hinten heraus aufgebaut. Seit dem Spiel gegen Genthin läuft es einfach bei uns", schwärmte der Gästecoach.

Während dem SVG also noch das "Double" aus Pokal und Meisterschaft offen steht, ist man in Theeßen nicht unglücklich über das nahende Ende der Spielzeit. "Es war eine sehr durchwachsene Saison für uns. Irgendwie sind wir doch froh, wenn sie am Sonnabend endet", verriet Wehrmann, der im Heimspiel gegen Heyrothsberge II seinen letzten Auftritt als Aktiver bestreitet.

SV Theeßen: Huhn - Kasenburg, Grauenhorst, C. Hoger, K. Hoger (64. Geissler), T. Hoger, Wehrmann, Hinkelmann, Gärtner (46. Borchardt), Prost, Kempf (75. Mathiscig)

Germania Güsen: Meier - T. Lamprecht (66. Krüger), Schüßler, Huth, Schenk (83. Günther), Pohl, Dietert, Buchheim, Vormeister, Elsner, Bonitz

Tore: 0:1 Sebastian Huth (4.), 0:2 Robert Schüßler (22.), 1:2 Martin Prost (52.), 1:3 Josef Bonitz (74.); SR: Mario Lach (Redekin), Michael Pieper, Raik Witte; ZS: 175