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Rudermeisterschaft Laura und Lisa sind einsame Spitze

Begehrte Medaillen bei der deutschen Kindermeisterschaft: Für Sachsen-Anhalt holten Laura Post und Lisa Görges aus Burg Gold.

17.07.2015, 06:44

Köln/Burg (rnu/bjr) l Ruderherz, was willst du mehr? Der Otto-Maigler-See in Köln-Hürth empfing die Teilnehmer mit ebenmäßig glatter Wasseroberfläche, auf der ausschließlich die anderen Boote und nicht Wind und Wellen zum Gegner werden konnten. Dennoch fand der diesjährige Bundeswettbewerb unter Extrembedingungen statt: Temperaturen zwischen 35 bis 40 Grad Celsius herrschten vor, so dass sogar ein Trainingsverbot für die wettkampffreie Zeit ausgesprochen wurde.

Im Doppelzweier der 13- und 14-jährigen Mädchen bewarben sich 20 Boote um den Titel als Bundessieger. Dieser konnte nur über eine entsprechende Platzierung im Langstreckenwettbewerb erreicht werden. So mussten bereits am ersten Tag alle Kräfte mobilisiert werden, um unter die sechs schnellsten Boote zu gelangen, denn nur diese ermittelten am Sonntag den Bundessieger. Laura und Lisa hatten sich mit dem Gewinn der Goldmedaille über den „langen Kanten“ gute Voraussetzungen geschaffen.

Valentina war zu diesen Wettbewerb nicht als Einerfahrerin angetreten. Sie hatte sich über den Doppelzweier qualifiziert. Die spannende Frage war: Wie wurde die 13-Jährige mit der neuen Situation fertig? Mit einem zehnten Platz über die lange Distanz schlug sie sich achtbar und gab die passende Antwort. Die Boote wurden übrigens in Abständen gestartet, so dass nur die Zeitmessung als direkter Konkurrent auftrat.

Der zweite Tag sollte erst einmal vom Rudersport ablenken und so traten die Landesverbände zu einem athletischen Siebenkampf – unter anderem bestehend aus Medizinballstoßen, Bankziehen, Geschicklichkeitslauf und Weitsprung – in Zehnerriegen gegeneinander an. Im Trainingslager in Zschornewitz wurden die einzelnen Riegen auf diese Wettbewerbe unter der Leitung von Marco Fischer von den Wassersportfreunden gut vorbereitet. Die drei Burger Mädchen trugen mit ihren Riegen zum guten Gesamtabschneiden ihren Anteil bei: Lisa belegte Rang eins, Laura wurde Vierte und Valentina sicherte sich Platz sechs.

Auf Grund des Ergebnisses auf der Langstrecke lag natürlich viel Spannung über dem 1000-Meter-Wettkampf. „Der Doppelzweier mit Laura und Lisa hat über die ganze bisherige Saison konstant sehr gute Ergebnisse abgeliefert“, so Trainer Reimar Nuße vor dem Rennen. „Wenn alles nach Plan verläuft, können die beiden an den großen Erfolg des vergangenen Jahres, als sie den Titel in der Altersklasse 12/13 errungen haben, anknüpfen.“

Im Finale waren neben dem Burger Duo Boote aus Nordrhein-Westfalen (RC Hamm), Schleswig-Holstein (Germania Kiel), Bayern (Bamberger RG), Rheinland-Pfalz (Mainzer RV) und Niedersachsen (Verdener RV) vertreten. Und die Langstreckenergebnisse sollten sich auch über 1000 Meter bestätigen: Das Burger Boot hatte einen guten Start erwischt und übernahm sofort das Heft des Handelns. Bereits nach der Hälfte der Distanz hatten sich Laura und Lisa eine sichere Führung errudert, die sie kontinuierlich ausbauten. Mit einer sauberen Technik zogen die Wassersportfreunde an der Spitze einsam ihre Kreise. Gute fünf Bootslängen trennten im Ziel die Sieger von den Zweitplatzierten aus Mainz und den Driten aus Verden. Valentina überraschte derweil mit einem zweiten Platz in ihrem Lauf. In der Endabrechnung erreichte sie Platz zwölf. Auch zum Abschneiden der Landesauswahl hatte das Trio seinen Beitrag geleistet. In der Länderwertung kam Sachsen-Anhalt auf Rang zwei ein.

Trainer Nuße zeigte sich natürlich mit dem Abschneiden seiner Schützlinge sehr zufrieden: „Die konzentrierte Arbeit im Winter sowie in der gesamten Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Die Mädchen haben beim Bundeswettbewerb ihren verdienten Lohn eingefahren.“ Zugleich mahnte er aber, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen. „Sportliche Erfolge müssen ständig neu erarbeitet werden. Als Trainer darf man dabei nicht vergessen, dass die sportliche Leistung nur eine Seite der Medaille darstellenn. Sie sind aber vergänglich. Demgegenüber steht die kontinuierliche Vorbereitung auf das spätere Leben, bei den Kindern also speziell die Schule. Beides in Einklang zu bekommen, scheint uns gelungen zu sein.“ Schließlich musste sein erfolgreiches Trio auch der Zeugnisausgabe am Vortag nicht entgegenzittern. Ein großes Dankeschön richtete Nuße abschließend an alle Eltern, Lehrer und Betreuer.