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Handball Spannung pur bis zur Zielgeraden

Die SG Fortschritt Burg sichert sich im Derby gegen den SV 90 Parey/Elbe einen verdienten 24:21 (10:10)-Auswärtserfolg.

Von Stefan Graf 14.11.2016, 23:01

Parey/Burg l (ret/tgr) Ein Handballspiel wie es im Buche steht, könnte man meinen, wenn man das Nordligaduell zwischen Parey und Burg verfolgt hat. Das Spiel hatte alles zu bieten, von Spannung über gelungene Spielzüge bis hin zu Emotionen und Leidenschaft. Beide Teams lieferten sich einen packenden Kampf, um den Anschluss an Spitzenreiter Irxleben zu halten (10:0). Am Ende konnten die Burger, bei denen René Teßmann mit acht Toren erfolgreichster Werfer war, mit etwas mehr Erfahrung das Spiel zu ihren Gunsten drehen.

Der Anfang verlief sehr ausgeglichen, beide Teams tasteten sich vorsichtig ab. Nach dem 3:3 konnten sich die Hausherren etwas absetzen, was zum Teil auch an der mangelnden Chancenverwertung und Ungenauigkeit in den Pässen der Gäste lag. Diese Unzulänglichkeiten nutzte der Aufsteiger, um sich mit 6:3 abzusetzen. Dies veranlasste Gäste-Trainer Hendrik Kurth bereits in der elften Minute eine Auszeit zu nehmen, die im Anschluss die erhoffte Wirkung zeigte.

Mit einem 5:0-Lauf zeigte die Fortschritt-Sieben ihr Leistungspotenzial und drehte die Partie. Gerade zu diesem Zeitpunkt funktionierte die Abwehr der Gäste wieder besser und so konnten diese ihr schnelles Umschaltspiel aufziehen. Doch danach schlich sich erneut der Fehlerteufel ein. Immer wieder wurden die gewonnenen Bälle in der Abwehr nicht zu Toren umgemünzt. Zudem gaben sich die „90er“ zu keinem Zeitpunkt der Partie auf und kämpften sich kurz vor der Halbzeit wieder auf 10:10 heran. Die folgenden 28 Minuten boten pure Spannung. Keines der beiden Teams konnte sich mit mehr als einem Tor absetzen. Dann folgte der Schockmoment des Spiels. Als Steffen Hanisch den erneuten Ausgleich für seine Farben erzielte, stieß er danach mit der Wand zusammen und verletzte sich so schwer, dass die Partie in der Folge für mehr als 30 Minuten unterbrochen werden musste.

Nach der Spielunterbrechung wurde das Spiel körperbetonter und emotionaler. Fortschritt legte vor und Parey glich aus. Auch in den letzten 20 Minuten waren die technischen Fehler bei beiden Mannschaften äußerst ausgeprägt. Nach der Roten Karte gegen Christopher Braunschweig geriet der Angriff der Gastgeber weiter ins Stocken. Dennoch blieb die Partie bis zur 58. Minute offen. Immer wieder konnten sich die Torhüter auszeichnen und beide Deckungsreihen verdienten sich das Prädikat sehr gut. In den letzten zwei Minuten nutzte die Kurth-Sieben die Fehler der Hausherren konsequent aus und konnte die Partie mit der nötigen Cleverness noch mit 24:21 für sich entscheiden.

„Der Zusammenhalt war super, einzig unsere Fahrlässigkeit mit den sich bietenden Chancen gibt es zu bemängeln“, resümierte ein sichtlich erleichterter Hendrik Kurth. „Auch die zahlreich mitgereisten Fans haben uns in den entscheidenden Phasen gut nach vorn getrieben“, so Kurth weiter. Der erste Auswärtssieg in den „Wochen der Wahrheit“ ist eingefahren, zwei weitere schwere Auswärtsspiele folgen noch. Nach einer einwöchigen Pause geht es dann zum Tabellendritten Post SV Magdeburg II.

Burg: Bünger, Wegner; Teßmann (8), Wöhe (2), Scholz (4), Lange (1), Weigel (5/3), Wucherpfennig, Rößler (1), Bleeck (3), Schulz

Siebenmeter: Parey 4/6 – 3/3 Burg; Zeitstrafen: Parey 3 – 4 Burg; Rot: Parey (Braunschweig, 46:45, grobes Foul)