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Fußball-Landesliga: SG Blau-Weiß Gerwisch - Schönebecker SV 1861 0:3 (0:2) Kein Dampf, kein Kampf an einem rabenschwarzen Tag

Von Oliver Kramer 07.03.2011, 04:42

Kein Dampf, kein Kampf, kein Durchsetzungsvermögen: Die SG Gerwisch musste im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Ersatzgeschwächt unterlagen die Blau-Weißen am Sonn- abend dem Schönebecker SV mit 0:3 (0:2). "Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", sagte Trainer Thomas Sauer. "Krönung" einer schwachen Vorstellung war die Rote Karte für Mario Träbert.

Gerwisch. Es gibt Tage, da will nichts gelingen. Dies werden am Sonnabend auch die Gerwischer Spieler gedacht haben, als sie vergeblich das Schönebecker Tor berannten. Nach rund einer Stunde, als die Partie beim Stand von 0:3 entschieden war, rackerten André Schacker, Philipp Baumgartl, Tino Raugust und Thomas Tietz unermüdlich, um in Ballbesitz zu gelangen. Hatten sie sich einmal mit hohem Aufwand das Leder erkämpft, waren sie es kurz darauf wieder los. "Wir haben nach vorne hin keine Durchschlagskraft entwickelt", sagte Sauer, der sich nach Spielende fragte: "Hatten wir überhaupt eine Torchance?"

In der Tat stand seine Elf an diesem Tag völlig neben den Schuhen. Vor allem in der ersten Halbzeit schienen einige Akteure noch gar nicht wach zu sein. Die Schönebecker gingen bissiger zu Werke, gewannen viel mehr Zweikämpfe und dadurch auch spielerisch an Sicherheit. Folge war die schnelle 1:0-Führung durch Patrick Ebeling, der von der linken Seite beherzt ins lange Eck vollendete (7.). Auf dieser Position fehlte den Gerwischern Denis Schönfeld, der sich krankgemeldet hatte. Dafür rückte Mario Träbert auf den Liberoposten. Auch der Ausfall von Mathias Herms und die Verletzung von Marcus-Antonio Bach (bekam in der 37. Minute einen Schlag aufs Ohr) taten dem SG-Spiel nicht gut.

Die Gäste, die seit drei Spielen auf einen Sieg warteten, wurden immer selbstbewusster und legten nach 14 Minuten nach. Keeper Stefan Huhn brachte im Straumraum Mathias Rhode zu Fall. Den folgenden Elfmeter nutzte Thomas Hellige zum 2:0 (14.). Bis zur Pause neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld, wobei der SSV dem dritten Tor näher war - Christopher Birke beförderte einen Freistoß ans Lattenkreuz (42.).

In der zweiten Halbzeit versuchten die Platzherren nochmals Druck aufzubauen. Meist blieben ihre Angriffe in der vielbeinigen SSV-Abwehr hängen. Auffällig war auch, dass im Zentrum Tino Raugust nach seiner langen Pause noch Spielpraxis fehlte. So vergingen die Minuten ohne große Strafraumszenen, ehe Birke nach einem Konter und gelungenem Sololauf das 3:0 für die Rot-Weißen erzielte (65.).

Der Rest ist schnell erzählt: Gerwisch rieb sich in Zweikämpfen auf, ohne den finalen Pass an den Mann zu bringen. Ein Schuss von André Schacker blieb ihre einzige Torchance (75.). "Höhepunkt" eines rabenschwarzen Tages war die Rote Karte für Träbert, der absichtlich die Hand zur Hilfe nahm. Obwohl Träbert nicht der letzte Mann war, zückte Schiedsrichter Gordon Eckert glatt Rot (90.).

Fazit von Thomas Sauer: "Wir dürfen jetzt nicht alles in Frage stellen, müssen weiter an uns glauben. Sicher hatten wir keinen guten Tag, aber noch ist nichts verloren."