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Fußball-Landesliga: SG Blau-Weiß Gerwisch - SG Eintracht Mechau 3:4 (0:2) Bittere Wende in der Nachspielzeit

11.04.2011, 04:39

Einen enttäuschenden Rückschritt in Sachen Klassenerhalt mussten die Landesliga-Fußballer der SG Gerwisch am Sonnabend hinnehmen. Gegen den direkten Konkurrenten Eintracht Mechau hieß es am Ende 3:4 (0:2). Dabei drehten die Blau-Weißen nach 0:2-Rückstand die kuriose Partie zum 3:2, kassierten jedoch in der Nachspielzeit noch zwei Gegentore.

Gerwisch (hpl/bjr). Als Schiedsrichter Axel Thiele (Bernburg) um 16.46 Uhr die Nachspielzeit anzeigte, gab es kaum jemanden auf dem Sportplatz in Gerwisch, der noch am Sieg der Blau-Weißen zweifelte. Mit einer 3:2-Führung im Rücken tickte die Uhr für Gerwisch. Doch zunächst senkte sich eine Bogenlampe von Fabian Kretschmann hinter SG-Keeper Stefan Huhn zum 3:3 ins Tor (90. +3), dann köpfte Marius Bauer das Leder auf Markus Lamprecht, dieser schob zum 4:3 ein (90. +4).

"Die vier Gegentreffer waren allesamt keine herausgespielten Tore. Wir haben sie durch individuelle Fehler selbst verschuldet", lautete die sachliche Analyse von SG-Trainer Thomas Sauer nach einem hoch- emotionalen Spiel.

Die Vorzeichen standen für Gerwisch alles andere als günstig. Neben dem bitteren 0:3 aus der Vorwoche beim direkten Konkurrenten Stahl Thale fehlte mit Marcus-Antonio Bach (fünfte Gelbe Karte) eine tragende Säule im Gerwischer Spiel. Unbeeindruckt von diesen Vorzeichen begannen die Gastgeber forsch. Und wurden wieder einmal kalt erwischt. Nach einem Ballverlust tauchte Mechaus Christian Schwan plötzlich vor dem Gehäuse von Huhn auf und schob am herauseilenden Torhüter vorbei zum 1:0 ein (11.).

Zwar bemühte sich Gerwisch im ersten Abschnitt redlich um den Ausgleich, doch vielversprechende Chancen blieben Mangelware. Mehr als ein harmloser Schuss von André Schacker (15.) und ein Freistoß von David Schäfer (33.) sprangen nicht heraus. Zehn Minuten vor der Pause bot sich dann aber doch die Riesenchance zum Ausgleich, doch nach Einwurf von Mathias Herms rutschte zunächst André Schacker am Ball vorbei, der heraneilende Baumgartl drosch das Leder über das Tor (36.).

Die Gäste beschränkten sich aufs Kontern - mit Erfolg: Zwar parierte Huhn nach einem schnellen Mechauer Gegenstoß den Schuss des Gästeangreifers noch, doch bei Niels Karlowskys Abwehrversuch des Nachschusses sah der Unparteiische ein Foul. Den schmeichelhaften Elfmeter versenkte Lamprecht zur 2:0-Pausenführung (41.).

Mit Wiederbeginn stellten die Gastgeber um. Der eingewechselte Tino Raugust führte Regie im Mittelfeld, Baumgartl rückte von der Zentrale in den Sturm - zwei Maßnahmen, die sich auszahlen sollten. In der 49. Minute bekam Gerwisch nach einem ebenso umstrittenen Foul an Schäfer den Strafstoß zugesprochen. Mario Träbert verwandelte souverän (50.). Nur eine Minute später fand ein langer Einwurf von Herms Baumgartl, der den Ball über die Linie drückte - 2:2 (51.). Nach einer weiteren Viertelstunde setzte sich Herms über rechts gekonnt durch, seine Flanke fand in Baumgartl einen Abnehmer, dieser köpfte zur 3:2-Führung ein (67.).

Plötzlich lag die Vorentscheidung in der Luft. Mechau war geschockt, Gerwisch blieb am Drücker. Erneut Herms brachte den Ball in die Mitte, Schäfer traf den Ball nicht richtig, so dass ein Eintracht-Akteur auf der Linie klärte (68.). "Der muss rein - egal wie. Dann fällt Mechau auseinander. Dass wir in dieser Phase den Sack nicht zubinden, hat uns das Genick gebrochen", sagte Sauer.

Bis zum Ende der regulären Spielzeit hatten Herms (83.) und Thomas Tietz (88.) weitere Möglichkeiten, ließen es jedoch an der Präzision vermissen. Was dann folgte, ist bekannt.

"Wir müssen realistisch nach vorn blicken. Der Nichtabstieg wäre wohl eine große Überraschung", bekannte ein ernüchterter Thomas Sauer.