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Fußball-Landesliga Nord: Schönebecker SC - SG Gerwisch 2:1 (2:1) Die letzte Elf kämpft bravourös

16.05.2011, 04:40

Die einen behalten den Aufstieg im Auge, die anderen taumeln dem Abstieg entgegen. Während sich der Schönebecker SC mit einem 2:1 (2:1)-Sieg alle Chancen auf den Titel in der Fußball-Landesliga wahrte, kann die SG Blau-Weiß Gerwisch nach der 17. Saisonniederlage für die Landesklasse planen. Doch so eindeutig, wie es das Tabellenbild aussagt, verlief das Duell Tabellenführer gegen Tabellenletzter am Sonnabend nicht.

Schönebeck (okr/hpl). Als sich der Gerwischer Jens Schacker nach 75 Minuten von Krämpfen geschüttelt auf dem Rasen wälzte, drohte den Gästen der letzte verfügbare Spieler auszufallen. Zuvor mussten Steffen Tangermann und Stefan Dudziak verletzt raus, so dass den Blau-Weißen jegliche personelle Alternativen fehlten. Schacker biss bis zum Schluss auf die Zähne und kämpfte wie das gesamte Team um den Ausgleich - vergebens.

"Das war heute eine unserer besten Saisonleistungen", befand SG-Betreuer Harald Plamp. Und selbst SSC-Coach Christian Kehr lobte den Gegner: "Gerwisch hat eine gute Einstellung gezeigt."

Dass die Schönebecker trotz klarer spielerischer Vorteile und mehr Torraumszenen gegen den Abstiegskandidaten lange um den Sieg zittern mussten, lag an ihrer schwachen Chancenverwertung. "Wir waren in der zweiten Halbzeit vor dem Tor zu inkonsequent", sagte Kehr. Vor allem Maik Adrian stand an diesem Tag völlig neben den Schuhen. Der Stürmer vergab vier, fünf "Hundertprozenter" und hätte für eine vorzeitige Entscheidung sorgen müssen.

Dafür schlug ein anderer Schönebecker zweimal eiskalt zu - Danny Rothe. In der 18. Minute schoss er nach einer zu kurzen Faustabwehr von SG-Keeper Marco Pranke direkt ein (28.), danach staubte er bei einem Lattenabpraller (von Adrian) zum 2:0 ab (34.). Zuvor war der SSC tonangebend, wobei Pranke bei Kopfbällen von Adrian (16., 30.) und einem Schuss aus Nahdistanz dreimal glänzend reagierte.

Dass sich die Blau-Weißen trotz des Rückstandes nicht aufgaben, spricht für sie. Oder für die Inkonsequenz der Gastgeber. Nach einem haarsträubenden Abwehrfehler verkürzte der beste Gerwischer an diesem Tag, Mathias Herms, auf 1:2 (36.). Danach "setzte bei uns Verunsicherung ein", sagte Rothe, so dass die Gäste bis zur Pause am Drücker blieben.

Auch nach der Pause war vom Spitzenreiter wenig zu sehen. Vielmehr drängte die SG auf den Ausgleich. Nachdem Bach nach Konter knapp das Tor verfehlte (51.), schoss Herms ans Lattenkreuz (55.). Eine Minute später musste SSC-Ersatzkeeper Dirk Bizuga in höchster Not klären.

Danach legte der SSC seine "Schlafmützigkeit" (Kehr) ab, kam zu guten Möglichkeiten, wobei Tobias Plantikow (68.), der ebenfalls blass blieb, und Adrian (74., 84.) es versäumten, den Sack zuzubinden. Diese Nachlässigkeiten wurden fast noch bestraft, als sich ein abgefälschter Freistoß von Denis Schönfeld gefährlich senkte (81.). Aber Bizuga war zur Stelle.

"Der Gegner war uns spielerisch klar überlegen. Aber wir haben das durch großen Einsatz wettgemacht. Riesen Kompliment an mein Team", sagte SG-Trainer Thomas Sauer.

SG Gerwisch: Pranke - Schönfeld, Tangermann (17. Schäfer), Hoppe, Karlowsky, Dudziak (34. Tietz), Herms, J. Schacker, Träbert, A. Schacker, Bach