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Fortschritt Burg – ESV Lok Stendal 27 : 30 ( 16 : 15 ) Kein Biss, kein Tempo, kein Aufbäumen

24.02.2010, 04:51

Burg ( gth ). Was ist nur mit Fortschritt los, fragten sich viele der treuesten Fans nach der 27 : 30 ( 16 : 15 ) -Heimpleite am Sonntag gegen den ESV Lok Stendal. Lustlos, ohne Biss, Schlafwagen-Handball, Handball zum Abgewöhnen bis hin zur Arbeitsverweigerung, waren die Aussagen von den enttäuschten Zuschauern nach dem Nordligaspiel. Wie in vielen Vorjahren folgt offenbar in Burg nach einer tollen Hinrunde in der Rückrunde der Einbruch.

Fortschritt konnte bis auf die Langzeitverletzten in Bestbesetzung antreten. Doch wer dachte, die Burger hätten leichtes Spiel, der sah sich arg getäuscht. Die stark verjüngte Mannschaft des ESV Lok machte von Beginn an klar, dass sie aus Burg beide Punkte mitnehmen wollte. Stendal legte schnell zum 0 : 2 vor, ehe Mathias Lange in der vierten Minute zum 1 : 2 traf. In der Folge lagen die Gäste immer mit zwei, drei Toren vorn ( 12 : 9, 22. ). Danach sollten die einzigen guten fünf Minuten für Fortschritt in diesem Spiel folgen. Die SG ging mit 15 : 13 ( 27. ) in Führung. Sechzig Sekunden später schafften die Gäste den 15 : 15-Ausgleich, ehe Jörg Wichmann per Siebenmeter das 16 : 15 zur Pause besorgte.

In der ersten Halbzeit war es auf Burger Seite eine Zwei-Mann-Show, denn Rene Teßmann, der mit neun Treffern bester Werfer war, sowie Matthias Lange erzielten bis dahin zwölf der 16 Burger Tore. Aus dem Rückraum kam überhaupt nichts. Spielmacher Nicky Titsch leistete sich viele technischer Fehler und der restliche Aufbau strahlte keine Torgefahr aus. Es fehlte den Burgern ein Shooter, der auch die einfachen Tore macht.

So war es nicht verwunderlich, dass die Gäste auch in der zweiten Halbzeit das Kommando übernahmen und zum 17 : 19 vorlegten. In der 40. Minute schaffte Fortschritt durch zwei Treffer von Mathias Wöhe letztmalig den Ausgleich ( 19 : 19 ). Danach setzte sich Stendal ab. Beim 22 : 27 ( 49. ) war eine Vorentscheidung gefallen. Die Burger Abwehr ließ sich immer wieder von den gleichen Spielzügen düpieren. Torhüter Christian Bünger, der angeschlagen ins Spiel ging, bekam bis kurz vor Ende überhaupt keine Hand an den Ball. Dagegen glänzten auf der Gegenseite Tobias Vogel und Jens Kurze mit jeder Menge Paraden, darunter fünf gehaltene Siebenmeter. Auch das ist ein Manko bei Fortschritt in dieser Saison – es werden einfach zu viele Strafwürfe vergeben.

Burg verkürzte in der 55. Minute auf 25 : 28, ehe Stendal beim 25 : 30 alles klar machte. Der Rest war Ergebniskosmetik. Schlimm war nur, dass es auf Burger Seite keinerlei Aufbäumen gab. Jeder Angriff wurde im Schritttempo bestritten, von Tempogegenstößen keine Spur. In dieser Verfassung wird es beim nächsten Spiel in drei Wochen beim Schlusslicht Genthin schwer.

Fortschritt Burg : Bünger – Ebert, Teßmann ( 9 / 4 ), Titsch ( 1 ), Mache ( 2 ), Wöhe ( 2 ), Brückner ( 2 ), Wichmann ( 5 / 1 ), Lange ( 6 / 1 ), Weigel, Schulz