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Eindrücke von der 40. Internationalen Tucheimer ADAC Enduro Mensch und Maschine quälen sich "Rund um den Fiener"

Von Oliver Kramer 07.10.2009, 04:57

Großer Enduro-Sport war am Sonnabend in Tucheim und Umgebung zu erleben. Bereits zum 40. Mal richtete der örtliche Motorsportclub im ADAC seine Internationale Enduro " Rund um den Fiener " ( RuF ) aus. Die Rennen im Rahmen der Deutschen Enduro-Meisterschaft stellten die 234 Teilnehmer erneut vor eine Herausforderung. Die zahlreichen Zuschauer an der Strecke erlebten damit zum zweiten Mal in diesem Jahr ( nach der Geländefahrt rund um Burg ) im Jerichower Land Motorsport der Extraklasse.

Tucheim. Staub und Sand wirbeln über der Kiesgrube nahe Paplitz durch die Luft. Vom Rand blicken Schaulustige in das riesige Sandloch hinein. Unten graben die Fahrer tiefe Furchen in den Boden, quälen sich steile Hänge hinauf, um in Sekunden wieder im Wald zu verschwinden. Das Spektakel dauert Stunden an und gleicht einem Schauspiel in einem Amphitheater.

Tatsächlich handelt es sich um die Sonderprüfung 1 der Enduro-Meisterschaft rund um Tucheim. Die Veranstalter haben keine Mühe gescheut, um einen anspruchsvollen Parcour abzustecken. Eine Runde führt über 52 Kilometer und zieht sich vom Start in Tucheim über den Flugplatz Paplitz, Gehlsdorf, Gottesforth und wieder zurück in die Länge. Dies kann schon einmal zwei Stunden dauern. Mehr noch, die Enduro-Spezialisten müssen bei dieser Zuverlässigkeitsfahrt bis zu vier Runden bewältigen.

" Mensch und Maschine gehen hier an ihre Grenzen ", sagt der Vorsitzende des MC Fiener Tucheim, Gerhard Paruschke. Wie in jedem Jahr pendelt er zwischen den einzelnen Streckenabschnitten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Da die Teilnehmer, die aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus Schweden und Finnland angereist sind, nicht nur Feld und Forst durchqueren, sondern auch die Bundestraße kreuzen, ist besondere Vorsicht geboten. " Wir fangen mit der Planung schon im Mai an ", sagt Paruschke, der im Vorfeld viele Genehmigungen einholen musste. Hilfe erhielt er in diesem Jahr nicht nur wieder von seinen Vereinsmitgliedern, sondern auch von der Polizei und dem Vorsitzenden der Tucheimer Agrargenossenschaft, Helmer Rawolle. Der sorgte dafür, dass einige Felder noch nicht bestellt wurden und die Motorräder diese passieren dürfen.

Auch Landrat Lothar Finzelberg bekundet an diesem Sonnabend sein Interesse am Enduro-Sport und vollzieht am Morgen den Ehrenstart ( siehe auch Bericht Lokalausgabe ). Auf einer Suzuki, die vom örtlichen Händler Gerald Müller bereit gestellt wurde, wagt sich Finzelberg ins Gelände und kommt zu dem Schluss : " Ich bin ja nur einen Bruchteil der Gesamtstrecke gefahren und war danach total durchgeschwitzt. Ich habe erkannt, dass Enduro ein anspruchsvoller Sport ist. "

Währenddessen schwitzen die Topfahrer bis in die frühen Abendstunden weiter, viele erreichen nicht das Ziel. Von denen, die es schaffen, werden die Gesamtzeit und die Zeiten der Sonderprüfungen summiert und so die Sieger ermittelt. Neben den Lizenzfahrern, die um die Deutsche Enduro Meisterschaft kämpfen, wird auch der Deutsche Enduro Pokal ( B- und C-Lizenz ) sowie weitere Pokale für Damen und Senioren vergeben. Erst jetzt am Abend, bei der Siegerehrung, hat sich die Staubwolke über der Kiesgrube nahe Paplitz verzogen – bis zum nächsten Jahr.

Sieger 40. " Rund um den Fiener "

Deutsche Enduro Meisterschaft

Klasse Enduro 1 : Arne Domeyer ( Schönwalde ) Klasse Enduro 2 : Mike Hartmann ( Sulzbach ) Klasse Enduro 3 : Dennis Schröter ( Crinitz )

Deutscher Enduro-Pokal :

Klasse 11 bis 125 ccm : Sepp Wiegand ( Zwönitz ) Klasse 12 bis 175 ccm : Tobias Kirbach ( Lastau ) Klasse 13 bis 250 ccm : Marcel Teucher ( Wiesa ) Klasse 14 bis 400 ccm : Tjarko Gents ( Parchen ) Klasse 15 über 500 ccm : Michael Arnold ( Maierhöfen )

Deutscher Enduro-Damencup

Klasse 16 ohne Hubraumbeschränkung : 1. Heike Petrick ( Schleife-Rohne )

Deutscher Enduro-Senioren-Cup

Klasse 7 ohne Hubraumbeschränkung : 1. Sven Tabbert ( Schöneiche )

Ergebnisse Fahrer MC Tucheim

12. Platz Sirko Bühnemann ( Klasse E 2 ) 14. Platz Martin Reisener ( Klasse 14 ) 22. Noremn Raneberg ( Klasse 14 ) 24. Marco Perlberg ( Klasse 14 ) 12. Platz Holger Raneberg ( Klasse 15 ) 15. Platz Sven Rawolle ( Klasse 15 ) 14. Platz Gottfried Demel ( Klasse 7, Senioren ) 2. Platz Marian Preuß ( Klasse 6, Einsteiger )