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Fußball Ein wütender Sturmlauf ins Nichts

Der Burger BC 08 unterliegt Blau-Weiß Dölau in der Verbandsliga mit 1:2 (0:2), überzeugt aber in Hälfte zwei.

27.11.2016, 23:01

Burg (bjr) l Philip Rißling hat sich am Sonnabend strikt an den Lehrplan gehalten. Der Linksaußen der Burger Verbandsliga-Fußballer ackerte im Heimspiel gegen Blau-Weiß Dölau jedes Kapitel im Handbuch der Flügelläufe einzeln durch. Zur zweiten Hälfte des Heimspiels gegen den Aufsteiger eingewechselt, startete Rißling zuweilen im Rücken seines Gegenspielers Oliver Opl. Er probierte es auch, indem er frontal auf seinen Widersacher und an diesem vorbeilief. Doch ganz gleich wie es der 18-Jährige auch anstellte, er scheiterte vor der Prüfungskomission in Person von Schiedsrichterasssitent Amin Hamidi, der zuverlässig die Fahne hob und Abseits signalisierte, wann immer der BBC-Youngster von den Mitspielern auf die Reise geschickt wurde. Mit seinen beherzten, aber erfolglosen Sprints entlang der Außenlinie wurde Rißling am Sonnabend so auch unweigerlich zur Symbolfigur der Burger 1:2 (0:2)-Heimniederlage.

Die gesamte zweite Hälfte der Partie ließ sich als einziger wütender Sturmlauf der Gastgeber betrachten und doch führte er am Ende ins Nichts. Die Hypothek des frühen 0:2-Rückstands nach 14 Minuten wog zu schwer. „Der Gegner hat es vorgemacht, war von Anfang an präsent, aggressiver als wir, die ihm durch zwei individuelle Fehler diese Führung ermöglichen“, fasste BBC-Trainer Patrick Ortlieb zusammen.

Weil die Köpfe der Spieler entsprechend schnell nach unten gingen und auch in der Kabine eine reichlich demoralisierte Mannschaft saß, half nach dem Seitenwechsel auch das Glück ein wenig, um zurück ins Spiel zu finden. Nach Ballgewinn im Mittelfeld durch Jose Victor Goncalves Trabulsi ließ sich Sturmspitze Steven Peseke nach Doppelpass mit Gabriel Viera Dos Santos die Chance auf den Anschlusstreffer nicht entgehen (53.). Doch Fortuna war fortan keine Burger Verbündete mehr.

Dabei taten die Gäste aus dem Hallenser Vorort nun das, was gemeinhin als „um den Ausgleich betteln“ umschrieben wird: Dölau schaffte kaum mehr Entlastung, erging sich ab Minute 60 in der Neuerfindung des Zeitspiels und leistete sich bedenklich viele Fouls in Tornähe. „Über Standardsituationen und eigene Angriffe haben wir viel Druck erzeugt, aber im letzten Drittel des Spielfelds hat es einfach nicht gereicht, um ein weiteres Tor zu erzielen. Schade, denn mit der Leistung in der zweiten Hälfte konnten wir zufrieden sein“, schätzte Ortlieb ein.
Burg: Schumann – Schock, Santos, Grundmann, Teege, Saager (89. Provenzano), Pitel (46. Rißling), Dos Santos (86. Friedrich), Bernecker, Trabulsi Goncalves, Peseke
Dölau: Pultke – Hampel, Wirsing, Pfeifer, Müller, Opl, Bennewitz (72. Ezzianj), Ritter, Böhm (67. Brendel), Schott (84. Jurkiewicz), Knaack
Tore: 0:1 Friedemann Schott (3.), 0:2 Dirk Pfeifer (14.), 1:2 Steven Peseke (53.); SR: Karsten Fettback (Stendal), Michael Damke, Amin Hamidi; ZS: 91