Spielerisch bereits erstaunlich reif

Niegripp (bjr) l Die Zeit, in der Ergebnisse wichtig werden, beginnt auch bei der SG Blau-Weiß Niegripp erst in rund vier Wochen. Dann, wenn für die übrigen Teams der Fußball-Landesklasse II die neue Saison offiziell eingeläutet wird. Ein bisschen Freude war dennoch am Sonnabend eine angebrachte Reaktion. Gegen die Landesliga-Elf von Germania Olvenstedt hatten sich die Blau-Weißen im Test auf eigenem Platz mit dem ersten Sieg der laufenden Vorbereitung auch in Zahlen für einen sehr guten spielerischen Auftritt belohnt. 3:1 (1:0) hieß es am Ende aus Gastgebersicht.

Der frühe und damit vorläufige Höhepunkt in der eigenen Formkurve vernebelte allerdings nicht den Niegripper Fokus: die langfristige Vorbereitung auf die neue Spielzeit, in der sich das Team vom Alten Kanal definitiv zu den Gejagten wird zählen dürfen. Umso zufriedener stellte Thomas Seidelt aus dem Trainergespann mit René Sandmann fest: „Das Spiel gegen Olvenstedt hat gezeigt, dass wir vom Stand her definitiv weiter sind als vor ein, zwei Wochen.“

Umso überraschender mutete die Feststellung an, da sie sich nicht nur auf den athletischen Bereich bezog: „Wir haben bislang noch nicht allzu sehr an den spielerischen Abläufen gearbeitet, die aber bereits erstaunlich gut funktionieren. Sicher gibt es im taktischen Bereich auch noch ein, zwei Sachen, die wir abstellen müssen, aber im Großen und Ganzen lässt sich festhalten, dass wir offensichtlich im Training nicht allzu viel verkehrt gemacht haben.“

Davon konnten sich die Zuschauer am Sonnabend nach ausgeglichener Anfangsphase vor allem nach Fabian Mlyneks Führungstor (29.) überzeugen. Bis zur Pause zeigte die SG ihre spielerisch stärkste Phase. Das Manko war fehlende Effektivität im Abschluss. Erneut Mlynek (35.) und Matthias Lindenblatt (38.) hätten bereits vorzeitig die Entscheidung herbeiführen können.

Hoch anrechnen lassen durfte sich der nominelle Außenseiter auch, dass er sich vom zwischenzeitlichen Ausgleich der eingespielten Olvenstedter nicht irritieren ließ. Patrick Kohrmann hatte einen keineswegs unhaltbaren Freistoß direkt zum 1:1 versenkt (52.). Seidelt lobte: „Die Köpfe sind danach nicht runter gegangen. Die Jungs haben weiter ordentlichen Fußball gezeigt.“ Und sie belohnten sich.

Erst verwandelte Benjamin Schäfer nach Foul von Germania-Keeper Manuel Herzog den fälligen Elfmeter zur erneuten Führung (68.), dann bestrafte wiederum Schäfer einen Abwehrlapsus der Gäste mit dem 3:1 (85.). Einziger Kritikpunkt in Hälfte zwei: „Der letzte Pass kam nicht immer an.“ Zum jetzigen Zeitpunkt war dies jedoch verschmerzbar. „Zumal wir in den Tests auch noch wichtige Säulen wie Marcus Schlüter oder einen torgefährlichen Mann wie Justin Schaffrath ein wenig schonen.“

Niegripp: Krüger (46. Rimpl) – H. Schäfer, Räcke, Zeuch (46. Gerber), Pantenburg Müller, B. Schäfer, Mlynek (46. Sandmann), Ackmann (65. Armbruster), Westhause (65. Blum), Wittpahl (26. M. Lindenblatt)
Tore: 1:0 Fabian Mlynek (29.), 1:1 Patrick Kohrmann (52.), 2:1, 3:1 Benjamin Schäfer (68., FE, 85.)
SR: Marco Krankemann (Heyrothsberge), Normann Schulz, Yves Jeschek