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Handball Deckung beschert soliden Heimsieg

Eintracht Gommern tankt in der Sachsen-Anhalt-Liga dank eines 30:24 (16:10)-Heimsieges gegen den HSV Magdeburg ordentlich Selbstvertrauen.

Von Stefan Graf 08.01.2017, 23:01

Gommern l Einen etwas kräftigeren Schluck aus der Flasche musste Sebastian Munter nach dem Abpfiff nehmen. 60 Minuten lang hatte der Eintracht-Trainer davor lautstark dirigiert und beinahe jeden Einzelnen seiner Abwehrleute bei jedem HSV-Angriff verbal zurechtgerückt. Auf den Durstlöscher folgte ein tiefer Atemzug mit anschließender Sitzpause. Die Anspannung nach einem schweren und etwas verkorksten Jahr 2016 schien nach dem Sieg über den HSV Magdeburg merklich abzufallen. „Ich denke die Deckungsarbeit war heute der Schlüssel zum Erfolg. Von der ersten Minute an hat die Mannschaft genau das umgesetzt, was wir vor der Partie besprochen haben.“

Und noch ein weiterer Aspekt verhalf der Eintracht zum dritten Saisonsieg. Dieses Mal sah die Personallage deutlich besser aus. Zwölf Mann hatte Munter im Aufgebot. „Man hat heute gut gesehen, dass wir mit voller Kapelle auch etwas reißen und gegen ein Team aus dem Tabellenmittelfeld gewinnen können.“

Beide Teams begegneten sich vom Anwurf weg auf Augenhöhe, wobei Gommern immer einen Treffer vorlegte und die Gäste nachzogen. Bis zum 8:8 hielt die Phase des „Beschnupperns“ an. Dann folgte der entscheidende Knackpunkt des Spiels. Gommern machte im Abwehrverbund hinten noch konsequenter zu und verdichtete die Räume in den richtigen Augenblicken. Der Gast aus der Landeshauptstadt hatte mit dieser aggressiven Deckungsarbeit so seine Probleme und stellte das Toreschießen ab der 15. Minute fast gänzlich ein. Knapp zehn Minuten lang verhinderten die Ehlestädter erfolgreich die Torambitionen des Gegners. Im Gegenzug legte man einen Fünf-Tore-Lauf hin. Da der HSV in dieser Phase kein Mittel fand, nahm Trainer Harry Jahns in kürzester Zeit zwei Auszeiten. Auch danach konnte er sein Team nicht mehr auf den richtigen Weg zurückbringen. Die Folge war ein 16:10 nach 30 Minuten. Und wo waren Jahns und Schumacher? Die zwei Magdeburger Säulen fielen der konsequenten Deckungsarbeit zum Opfer. Wurfversuche des groß gewachsenen Michael Jahns wurden immer wieder im Doppel am Kreis geblockt. Folgerichtig kam Patrick Schumacher insgesamt auf fünf Treffer (davon vier Siebenmeter) und Jahns auf letztlich acht Treffer.

Nach dem Kabinengang verkürzte Magdeburg auf 16:12, doch Gommern verhinderte mit einem Treffer von Stephan Lindner die sich anbahnende Aufholjagd der Gäste. In der Folge hielt die Eintracht Jahns und Co. erfolgreich auf Distanz und erhöhte zwischenzeitlich auf 21:14. So langsam realisierte der HSV, dass an diesem Tage in der Sporthalle am Europagymnasium nichts zu holen war und schaltete einen Gang zurück. Gommern behielt die Linie, machte hinten weiter dicht und besiegelte damit den ersten Sieg im neuen Jahr.

„Das war eine herausragende Teamleistung“, resümierte Munter und nahm zum Abschluss noch einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche.
Gommern: Dombrowsky, Kirchner – Schulke (1), Eckhardt (5/1), Einwiller (5), Schröder, Sommerfeld (2), Schäde, Kaffenberger, Kaese (3/1), Herrmann (4), Liebich (3), Lindner, (5), Prokop (2)
Magdeburg: Wiesner, Gasulla Mendoza, Schumacher (5/4), Schulz (4), Schmidt (2), Krüger, Brunsendorf, Keiser (1), A. Jahns (3), Marquardt, Zimonczyk (1), M. Jahns (8), Discher
Siebenmeter: Gommern 4/2 – HSV 5/4; Zeitstrafen: Gommern 3 – HSV 2