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Handball Für zwei Stunden Tabellenführer

Der HV Lok Stendal bleibt für den Güsener HC in der Verbandsliga die erwartet kleine Hürde.

Von Stefan Graf 28.11.2016, 23:01

Güsen l Wenn Siegen zur Routine wird, ist es besonders wichtig, sich einen Motivationsschub zu schaffen. Insofern hat es der GHC im Gegensatz zum Tabellenersten, der HSG Osterburg, etwas leichter mit dem Ansporn. Rund 20 verwandelte Würfe trennen beide Kontrahenten in der Tordifferenz, daher steht Güsen „nur“ auf dem zweiten Platz. Auf lange Sicht könnte das zum Vorteil werden, da man stets ein klares Ziel vor Augen hat und die HSG der Gejagte ist. Doch noch gibt es an der Motivationsfrage der Blau-Roten keine Zweifel. Erst recht nicht nach dem klaren 38:28 (20:11)-Heimsieg vom Wochenende.

Besonders beim Anblick der ersten Hälfte brauchten die Güsener Fans keinen Glühwein, um das Handballhert auf angenehme Wohlfühltemperatur zu bringen. Dafür sorgte ein gut aufgelegter GHC, der nahezu alles richtig machte und zügig zum 6:0 davonzog. Defensiv wie offensiv war der Gastgeber den Altmärkern, die eine ganze Weile brauchten, um sich an die massiv gebaute Abwehrformation zu gewöhnen, haushoch überlegen. Die Top-Torschützen Christian Haßbargen (13 Treffer) und Stefan Filter (neun) kamen voll zur Entfaltung und ließen sich nur in den seltensten Fällen stoppen. Dazu fehlten den Gästen Biss und Qualität. Bis zur Pause baute der GHC seinen Vorsprung fleißig aus und schickte den Gast fast aussichtslos in die Kabine.

Für den GHC ging es im Anschluss nur noch um eine möglichst hohe Torausbeute, die aus Sicht von Lepper zu niedrig ausfiel. „Da war deutlich mehr drin. Ohne manch technischem Fehler und Ballverlust hätten wir mit 20 Toren Vorsprung aus der Halle gehen können.“ Dass es nicht dazu kam, lag auch daran, dass der GHC einen Gang runterschaltete, da sich die Gäste ihrem Schicksal mehr und mehr hingaben. So tröpfelte die Begegnung in Richtung Schlusssirene. Am positiven Gesamteindruck änderte das nichts.

Da Güsen früher in den Spieltag startete, konnte man sich mit 18:2-Punkten zumindest zwei Stunden lang als Tabellenführer rühmen.
Güsen: C. Bretschneider, Teske – K. Haßbargen (6), Schulz (1), Prause (1), Filter (9), K. Lepper (1), C. Haßbargen (13), Müller (4), Gerlach, S. Bretschneider (3)
Stendal: Kurze, Vogel, Schumann (6), Lemme (3), Leinung (1), Hepper (3), Stephan (3), Hentschke (2), Sens, Tembe (4), Hornuff, Elsner (6)