Mit freiem Kopf zum Derbysieg

Burg/Biederitz (rte/bjr) l Besondere Spiele erfordern besondere Maßnahmen. Vor allem, wenn wie im Fall der SG Fortschritt die vorangegangenen Auftritte alles andere als positiv für das Derby stimmten. „Wir hatten am Abend vor dem Spiel eine Mannschaftssitzung, bei der wir einige Sachen angesprochen haben. Ich bin froh, dass sich meine Spieler das zu Herzen genommen und die richtige Reaktion gezeigt haben“, zeigte sich der Burger Coach Hendrik Kurth erleichtert.

Zu Beginn tasteten sich beide Mannschaften noch ein wenig ab, packten aber in der Abwehr bereits beherzt zu. Folglich gestalteten sich die ersten Minuten bis zum 3:3 ausgeglichen. Anschließend kamen die Biederitzer besser ins Spiel, punkteten bis zum eigenen 6:5 vor allem aus dem Rückraum, kassierten aber anschließend in Person von Holger Klingebeil eine frühzeitige Rote Karte.

Dies schien die Gäste etwas aus dem Konzept zu bringen. Außerdem stellte Kurth seine Abwehr auf eine mannbezogene 5-1-Variante um und Fortschritt trug das Umkehrspiel konzentrierter vor. Folgerichtig starteten die Burger einen 6:1-Lauf zum 10:7. Doch die Eiche-Reserve ließ nicht locker und suchte zum Ende der ersten Halbzeit mit Erfolg immer wieder Eins-gegen-Eins-Situationen. „Teilweise passte die Abstimmung in der Abwehr noch nicht richtig, aber wir haben versucht, Biederitz mit variablen Deckungsvarianten vor Herausforderungen zu stellen“, schätze Kurth ein. Im Angriff war es immer wieder die Burger Achse mit Steffen Scholz und Mathias Lange – mit sieben Treffern wie der Biederitzer Sven Bramer bester Werfer – die für einfache Tore aus dem Rückraum beziehungsweise vom Kreis sorgte.

Mit Wiederbeginn besaßen die Gäste Vorteile und legten ein 14:13 vor. Burg agierte zu nervös und leistete sich viele Fehler, welche die Gäste konsequent in erster und zweiter Welle nutzten. Doch nach dem 16:15 kam es zum Bruch im Eiche-Spiel. „Einerseits haben sich die Burger Torhüter gesteigert, andererseits nahm die Qualität unserer Würfe ab. Wir sind zwar gut in die Eins-gegen-Eins-Duelle gekommen, haben uns aber nicht mit Treffern belohnt. Zudem haben wir uns oft im Zeitspiel verrannt“, blickte Gästetrainer Ingo Heitmann auf die Mängelliste.

Auf der Gegenseite nutzte zumeist der blitzschnelle Timo Bleeck die Möglichkeit zum Schnellangriff. Über die Stationen 18:16 und 20:18 ging es in Richtung Burger Vorentscheidung. Nach einem weiteren 6:1-Lauf zum 25:19 war der Biederitzer Widerstand gebrochen. „In der zweiten Halbzeit waren wir im Kopf freier und haben ihn auch nach einem Rückstand nicht wieder verloren“, bilanzierte Kurth.

Mit dem Derbysieg kletterte sein Team am SV Eiche 05 II vorbei auf Platz zwei. „Am Ende der Saison einen Podestplatz zu erreichen, dürfte schwierig werden. Schuld daran trägt sicher nicht dieses Spiel, aber vielmehr unser personeller Aderlass in dieser Saison. Mit Florian Wentzel, Sascha Münder und Andy Gronemeier fallen drei wichtige Stützen für den Rest der Spielzeit aus“, blickte Heitmann sorgenvoll auf die Liste der Ausfälle.

Burg: Bünger, Wegner – Herrmann, Teßmann (2), Wöhe (1), Scholz (7), Lange (9), Weigel (2), Wucherpfennig, Rößler, Bleeck (7/2), Schulz, Wichmann (1)
Biederitz II: Meyer – Rabe (2), Gericke (6), von Hülsen, Krüger (1), Bramer (7/3), Walde (1), Klingebeil, Neumann (2), Köster, Holzgräbe (2)

Siebenmeter: Burg 2/3 – Biederitz II 3/6; Zeitstrafen: Burg 2 – Biederitz 4; Rot: Holger Klingebeil (16., Foulspiel) -Biederitz