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Handball Schulz wird zum gefeierten Helden

Der Güsener HC zeigt beim 34:33 (21:11)-Auswärtssieg gegen Borne seine zwei Gesichter.

23.11.2016, 00:01

Wolmirsleben/Güsen l Nicht auszudenken, was in der Sporthalle Wolmirsleben los gewesen wäre, wenn nach der Parade von Keeper Daniel Brinkmann auch der Abpraller beim SV Germania Borne gelandet wäre und das Team in den verbleibenden neun Sekunden noch einen Angriff erfolgreich abgeschlossen hätte. Es wäre der 33:33-Ausgleich und wahrlich das Comeback des Jahres gewesen, denn zwischenzeitlich lag die Germania mit elf Toren zurück (17:28, 42.). Doch das nötige Quäntchen Glück fehlte in diesem Endspurt.

Und so wurde Güsens Dominic Schulz zum Held des Tages. Denn bei ihm landete eben dieser Abpraller. Aus schwierigem Winkel von rechtsaußen verwandelte der Rechtshänder zum viel umjubelten 34:32 für die Gäste, denen der abschließende Treffer von Christian Fink somit nichts mehr anhaben konnte. Dass es noch zu einem derart dramatischen Ende kommen konnte, grenzte indes an ein Wunder.

In der ersten Hälfte nämlich präsentierte sich Borne desas-trös. In der Abwehr agierte das Team von Trainer Benjamin Prosowski körperlos, langsam, offen. Güsen traf nach Belieben, vorzugsweise aus dem Rückraum über die präsenten Kevin und Christian Haßbargen oder nach einfachem Anspiel vom Kreis. Bereits beim 19:9 (27.) war der erste Zehn-Tore-Vorsprung hergestellt.

Für die Gastgeber war es eine Halbzeit zum Vergessen, die Gäste hingegen schwammen auf einer Erfolgswelle. Womöglich war dieser klare Vorsprung für die Güsener trügerisch, ein paar Prozente Leistung schienen in der Kabine geblieben zu sein. In der Abwehr fehlte die Aggressivität, in der Offensive wurden die Alternativen vermisst, weil Borne in einer 4-2-Deckung nun auch energischer zu Werke ging. Das hatte einige Ballgewinne zur Folge, die zu Kontern und einfachen Toren über die zweite Welle führten. Als der GHC zurückfinden wollte ins Geschehen, kassierte er mehrere Zeitstrafen, geriet fünfmal in der zweiten Halbzeit in Unterzahl.

Kontinuierlich verkürzte der SV Germania den Rückstand vom 23:31 (50.) über das 26:31 (54.) zum 32:33 (59.). „Da waren dann auch die Emotionen da. Das war eine starke kämpferische Leistung der Mannschaft. Wir haben alles oder nichts gespielt“, berichtete SVG-Trainer Benjamin Prosowski und meinte damit die offensive Deckung. Die stärkere Abwehrarbeit erleichterte natürlich auch Torhüter Daniel Brinkmann die Arbeit, der in den zweiten 30 Minuten zehn Würfe hielt, den letzten neun Sekunden vor dem Ende. Nur der Abpraller landete beim Güsener HC. Wer weiß, was sonst losgewesen wäre.
Borne: Salm, Brinkmann, Schulz – Klaffke, Klippstein, Schafflik (4), Halfpap (8), Bester, Fink (9), Dietze, Scholz (5), Schulze, Heyer, Neugebauer (7)
Güsen: C. Bretschneider – Teske, K. Haßbargen (8), Schulz (3), Prause (2), Lepper (1), C. Haßbargen (9), Müller, Gerlach (4), Kampe, Heitzmann (1), R. Klewe (6), Mäser, Lehnau
Siebenmeter: Borne 6/4 – Güsen 2/2; Zeitstrafen: Borne 1 – Güsen 8; Rot: Michael Mäser (3x2 Minuten, 53:09) -GHC