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Radball Selbst mit 79 ist noch nicht Schluss

Bei der 17. Auflage des traditionellen Altherrenturniers des RC Lostau treffen sich „alte Eisen“ der Radballszene.

Von Stefan Graf 14.03.2017, 23:01

Lostau l Nicht wenige Senioren über 60 lassen es bleiben mit dem Radfahren. Das sportliche Verkehrsmittel landet dann in irgendeiner Ecke oder wird in einigen Fällen durch ein modernes E-Bike ersetzt. Zugegeben, Fahrradfahren ist immer eine Frage des wie und wo. Eine Fahrt am Elberadweg ist logischerweise weniger riskant als im Magdeburger Feierabendverkehr. Und schließlich sind die Zahlen verunglückter Senioren im Straßenverkehr jedes Jahr fünfstellig. Doch eines ist klar: es lohnt sich dem Drahtesel treu zu bleiben, denn Fahrradfahren gilt gerade im hohen Alter als perfekte Sportart Ausdauer, Kraft und kognitive Fähigkeit zu fördern. Davon können die Radballer des 17. Altherrenturniers in Lostau ein Lied singen.

Das beste Beispiel ist Lothar Löser. Mit 79 zählte er zu den ältesten Athleten des Turniers und ist mit seiner zehnten Teilnahme Dauergast des Wettkampfes. Kommenden Juli feiert er seinen 80. Geburtstag. „Ich bin nach wie vor für die Seniorenmannschaft des RSV Großkoschen aktiv “, erzählte er stolz. Mit seinem Teamkollegen Roland Seidelt aus Zeitz schaffte er es in Lostau bei zwölf teilnehmenden Mannschaften immerhin auf den siebenten Platz. „Früher war ich auch Fußballer und trainiere noch heute Senioren im Fußballtennis.“ Löser war in sportlicher Hinsicht schon immer ein Mann der Vielfalt. „Ich finde es wichtig, bis ins hohe Alter aktiv zu bleiben. Solange es mir gut geht, werde ich mit dem Radball weitermachen.“

Nicky Rogge, Oberligaspieler des RC Lostau, zeigte sich beeindruckt von den „Alten Herren“. „Ich bin gespannt, wielange ich auf dem Rad bleibe“, scherzte er am Spielfeldrand. Zusammen mit dem Vorsitzenden des RC Lostau, Manfred Wunderling, hielt er während des Wettkampfs die organisatorischen Fäden in der Hand. Lostau selbst war mit vier Startern vertreten. Thomas Voigt, Torsten Wunderling, Michael Meier und Heiner Vorsprach spielten mit einem zugeteilten Spielpartner um die vorderen Ränge. „Wir haben die 24 Starter aus sechs verschiedenen Bundesländern in zwei Sechsergruppen nach jeweiliger Spielstärke ins Rennen geschickt. Somit bleibt das Kräfteverhältnis ausgeglichen“, erklärte Manfred Wunderling zum Turniermodus.

Der 56-jährige Michael Meier erreichte mit seinem Partner Norbert Schliebner den elften Platz. Meier hat vor sieben Jahren aktiv für den RC Lostau gespielt, „aber nur in tieferen Spielklassen“, wie er bescheiden erzählte, als es auf dem Spielfeld auf einmal lautstark zur Sache ging, da der Schiedsrichter einer Fehlentscheidung beschuldigt wurde. Dafür gab es die Gelbe Karte, mit einem Augenzwinkern versteht sich. „Wir nehmen hier vieles mit Humor“, belächelte Meier die Szenerie. Schließlich sei der Spaß das Wichtigste. „Nun muss ich aber wieder ran“, verabschiedete sich Meier und hievte sich auf sein Spezialrad.