Bronze sorgt für neue Motivation

Remscheid/Lostau (ast/bjr) l Makrozyklus, Trainingslager sowie eine komplett durchorganisierte Woche bestimmen den Alltag von Leistungsschwimmern. Das gilt auch für Paraschwimmer, die sich im Spitzensport engagieren. In Magdeburg existiert seit Jahren eine kleine, aber leistungsstarke Trainingsgruppe beim VSB 1980, die regelmäßig auf Erfolge bei nationalen Meisterschaften verweisen kann. Seit zweieinhalb Jahren trainiert auch der Lostauer Behindertenschwimmer Johann Steinhoff unter den Fittichen des erfahrenen Trainers Florian Giese, welcher in seiner Gruppe vier Landeskader betreut.

Insgesamt achtmal ist Johann entweder in der Magdeburger Elbeschwimmhalle oder im Kraftraum anzutreffen. Schon am Montagmorgen ist ab 6.30 Uhr „Wasserzeit“ angesagt. „Spätestens beim Frühstück in unserer Mensa bin ich dann munter“, meint der 13-Jährige, der seit der fünften Klasse das Magdeburger Sportgymnasium besucht.

Ärztliche Untersuchungen bescheinigen ihm, dass das regelmäßige Training seine körperlichen Defizite zwar nicht ausgleichen kann, aber die Schwierigkeiten im Gehen und Sitzen mindert. So sind nicht nur Bestzeiten und Medaillen eine starke Motivation für Johann, sondern auch die gesundheitsfördernden Aspekte des Schwimmens. Aber gefragt nach Erfolgen, nennt Johann natürlich Bestzeiten und Platzierungen.

Am vergangenen Wochenende holte er seine zweite Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft. Auf der 25-Meter-Bahn im nordrhein-westfälischen Remscheid schwamm er über 200 Meter Freistil zu Bronze. Zwei vierte, ein fünfter Platz und drei sechste Plätze gehörten ebenfalls mit ins Reisegepäck.

Doch nach dem Erfolg ist vor dem nächsten: Schon jetzt werden die Trainingsmaßnahmen für das kommende Jahr festgelegt. Im Juli 2017 findet mit den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin der eigentliche Jahreshöhepunkt statt. So heißt es also auch für Johann von Neuem: Makrozyklus, Trainingslager und durchorganisierte Woche…