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Handball Nationalmannschaft als Vorbild

Die Begeisterung nach dem Europmeistertitel der deutschen Handballer war auch beim Wintercamp des SV Eintracht Gommern spürbar.

Von Anne Hofmann 10.02.2016, 00:01

Gommern l Mehr als 700 Kilometer liegen zwischen dem polnischen Krakau und Gommern. Doch das, was sich bei der Handball-Europameisterschaft abspielte, hatte auch Auswirkungen auf das Wintercamp des SV Eintracht, welches einen Tag nach dem Finale in den Startlöchern stand. Mit der jüngsten Truppe in Polen angetreten, verdeutlichte die deutsche Nationalmannschaft wie wichtig die Nachwuchsarbeit ist. Eben diese leistet Gommern mit seinen Feriencamps.

Der Titelcoup der Andreas Wolff und Co. war natürlich auch am Montag danach in aller Munde. So kamen knapp 40 Kinder in der Sporthalle am Europagymnasium zusammen, um gemeinsam ähnlich viel Spaß auf der Platte zu haben wie ihre großen Vorbilder, die zwei Wochen zuvor noch kaum jemand kannte. Doch nicht nur die Siegermentalität der EM-Underdogs galt beim Wintercamp des SV Eintracht als Tugend. Im Regieraum hingen gut sichtbar noch andere Attribute, mit denen die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson für viel Begeisterung gesorgt hatte: Bescheidenheit, Elan und Teamgeist etwa.

Doch es war nicht der große Handball-Hype, der so viele Teilnehmer wie nie zuvor in die Sporthalle trieb, auch wenn natürlich „zu Hause mitgefiebert“ wurde, wie Alina Brückner zugab. Die Achtjährige ist bereits beim SV Eintracht aktiv, spielt bei den Minis. Und auch Clemens Bartholomäus war nicht das erste Mal dabei. Der Zehnjährige kommt vor allem „wegen der Turniere und den Ausflügen“ in die Camps.

Neben „Neben Ballgefühl, Koordination sowie Wurf- und Fangübungen tragen wir jedes Mal ein großes Turnier über die Tage aus. Diesmal natürlich die EM“, so Marcel Zitzmann. Der Übungsleiter, der zusammen mit Hans-Joachim Gnensch und Horst Gusek die Leitung inne hatte, freute sich neben alten Bekannten wie Alina und Clemens aber auch „über viele neue Gesichter, besonders in der Altersklasse der E-Junioren.“ Insgesamt waren die Teilnehmer zwischen vier und 15 Jahre alt.

Da ist ein Programm, bei dem niemand zu kurz kommt, natürlich eine Gratwanderung. „Wenn die Kinder gerade nicht auf dem Feld stehen, dürfen sie die Ansagen über das Mikrofon übernehmen oder selbst als Schiedsrichter aktiv werden“, beschreibt Zitzmann wie gut 40 Kinder auf einmal bespaßt werden.

Während die C-Junioren sich in der Nebenhalle zusammen mit Coach Gusek auf die Rückrunde der Sachsen-Anhalt-Liga vorbereiteten, spielten die Jüngeren also um den EM-Titel. Hätte Deutschland nicht gewonnen, hätte sich wohl Norwegen die Schale geholt – jedenfalls wenn es nach dem Turnierausgang in Gommern geht.

Natürlich war auch ein Ausflug wieder mit im Programm. Diesmal ging es in den NABU-Naturerlebnis-Park in Burg. Dass der SV Eintracht all das inklusive Mittagessen für die Teilnehmer für lediglich 15 Euro anbieten kann, liegt auch an vielen Sponsoren und cleveren Spendenaktionen. So spülte eine Pfandsammelaktion der Gommeraner insgesamt 375 Euro in die Campkasse.

Doch nach dem Winter-Camp ist vor dem Sommer-Camp und so denken die SVE-Verantwortlichen schon über das in der ersten Augustwoche stattfindende Programm nach. „Die Kinder fragen schon jetzt nach dem nächsten Mal“, freute sich Zitzmann über die hohe Nachfrage am Ferienangebot. Und wer weiß, vielleicht bekommt ja auch Gommern irgendwann einmal einen Nationalspieler.