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Fußball Keine Punkte, aber viel Lob

Burger BC 08 unterliegt BSV Halle-Ammendorf in der Verbandsliga mit 0:1 (0:1).

Von Björn Richter 23.05.2016, 01:01

Burg l Der spätere Samstagabend hat guten Anschauungsunterricht geboten, warum manche Spiele eben so entschieden werden müssen: im Duell zwischen Elfmeterschütze und Torhüter. Vielleicht war es am Ende pure Gehässigkeit des Fußballgottes, der die Münchener Titelgier mit dem DFB-Pokal ein weiteres Mal befriedigte, während die Dortmunder zum dritten Mal in Folge und damit historisch scheiterten. Doch vielleicht war es auch gerecht, dass am Ende von 120 Minuten, die in weiten Teilen so zäh wirkten wie ein Schnitzel, das ebenso lange in der Pfanne vor sich hin brutzelte, jenes Team belohnt wurde, das etwas größere Offensivbemühungen an den Tag gelegt hatte.

Der vorangegangene Nachmittag lieferte im BBC 08-Parkstadion jedoch den genauen Gegenentwurf. Dass der Hallenser Sieg einem Strafstoß entsprang, wurde der gutklassigen Partie vor 210 Zuschauern so gar nicht gerecht. Dass er dennoch verdient war, mussten auch die Burger und ihr Trainer Torsten Marks anerkennen: „Sicher wäre auch ein 1:1 okay gewesen. Aber wir hätten uns auch nicht beschweren dürfen, wenn der Gegner aus seinen 100-prozentigen Chancen im zweiten Abschnitt ein 2:0 oder 3:0 macht.“

In den ersten 45 Minuten machten die Gäste jedoch nur in der Anfangsviertelstunde auf sich aufmerksam. Danach entwickelte sich ein verteiltes Spiel, in dem sich beide Teams neutralisierten. Das mochte nicht nach Jedermanns Geschmack auf der Tribüne sein, doch spielte sich auf einem taktisch immens anspruchsvollen Niveau ab. „Man darf nicht vergessen, dass wir gegen eine enorm abgezockte Truppe gespielt haben. Dieser haben wir kaum Raum gegeben und das sehr gut gelöst. Nur dieser eine Fauxpas ist uns eben unterlaufen“, spielte Marks auf die spielentscheidende Szene an. Weil die BBC-Abwehr nicht entschieden klärte, ergab sich die zweite Chance. Tim Schaarschmidt stellte das Bein heraus und traf mehr Gegenspieler als Ball – Elfmeter – 0:1 (40.). Zuvor hatte Hannes Schock auf der Gegenseite die riesen Chance auf dem Fuß, ließ sich das Spielgerät jedoch im letzten Moment von BSV-Keeper Norbert Guth weg pflücken (25.).

Dessen Gegenüber auf Burger Seite, Dominic Schumann, stand in der zweiten Hälfte im Fokus. Gleich dreimal parierte der Schlussmann, der kurzfristig für den grippekranken Sascha Krüger zwischen die Pfosten rückte, glänzend. „Das waren Bälle, die ein Torwart nicht halten muss. ‚Schumi‘ hat uns im Spiel gehalten und war für mich diesmal unser bester Mann“, lobte der Trainer. In der Nachspielzeit hielt es auch den BBC-Torhüter nicht mehr in seinem Strafraum, doch das Anrennen wurde nicht mit dem Ausgleich belohnt. Mit anerkennenden Worten von Marks dagegen schon: „Man muss lobend hervorheben, dass die Jungs es immer wieder probiert haben. Wenn man alles raus haut, lässt sich mit so einer knappen Niederlage besser leben.“ Auch wenn ihr Zustandekommen schmerzhaft war.
Burg: Schumann – Schaarschmidt, Saager (65. Peseke), Siemke (84. Siemke), Müller, Zimmer, Ney, Benkel, M. Krüger, Schock (81. Schaffrath), Glage
Halle-Ammendorf: Guth – Kamalla, Kominek (69. Keitel), Sieber, Hempowicz, Große, Zorn (69. Kalary), Ströhl (32. Römling), Cramer, Wehlert, Klarner
Tor: Tobias Cramer (40., FE); SR: Tobias Janke (Magdeburg), Michael Damke, Daniel Feist; ZS: 210