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Fußball Unioner wollen flexibel bleiben

DIe Landesliga-Kicker aus Heyrothsberge fertigen Zerbst im Testspiel mit 7:1 (4:0) ab.

Von Björn Richter 22.07.2016, 01:01

Heyrothsberge l Ein kurzes Nicken von Daniel Stridde auf Mike Pinno genügte, dann war am Mittwochabend auch das Schleifchen in Form des Treffers zum 7:1-Endstand um das zweite Testspiel von Fußball-Landesligist SV Union Heyrothsberge gebunden. Pinnos Eckball landete in der 86. Minute zentimetergenau auf dem Kopf des Stürmers und von dort ein siebtes und letztes Mal im Tor des TSV Rot-Weiß Zerbst, Aufsteiger zur Süd-Staffel der Landesliga.

Der Schlusspunkt der Partie war dabei gleich in zweifacher Hinsicht bemerkenswert. Einerseits hatte Torschütze Stridde zuvor mit Ausnahme des 3:0 durch Mike Pinno (40.) stürmeruntypische und fast geschichtsträchtige fünf Treffer der Teamkollegen aufgelegt, ehe die eigene Belohnung fällig war. Und auch wenn sich müde Zerbster zu diesem Zeitpunkt längst mit der Rolle als Spielball der Unioner abgefunden hatten, versinnbildlichte die Minimal-Geste in Richtung des Eckenschützen: Auch zum frühen Zeitpunkt der Saisonvorbereitung passen die Abläufe bereits.

Davon konnte am Sonnabend, bei der 2:4-Pleite gegen Börde-Kreisoberligist Bülstringen, bekanntlich noch keine Rede sein. Von der gezeigten Reaktion weniger überrascht, aber umso erfreuter war nun Neu-Trainer Torsten Marks: „Vor dem Spiel haben wir uns in der Kabine viel Zeit genommen, uns einen Plan zurechtgelegt. Schön, dass offenbar jeder zugehört hat und die Dinge im Spiel gut funktioniert haben.“

Nach der zweiten Trainingswoche bereits eine klar erkennbare Handschrift des neuen Übungsleiters herbeizufantasieren, wäre des Guten natürlich zu früh. Dennoch bestätigten die Unioner den spielerisch ansprechenden Eindruck aus der Schlussphase der Vorsaison. Offensichtlich waren am Dienstag vor allem: konsequentes Direktspiel; oft nur das bloße Abtropfenlassen des Balls auf den Nebenmann, um den Gegner in Bewegung und sich selbst aus Zweikämpfen heraus zu halten; dichte Staffelung, die es dem Gegner erschweren, Räume zu finden.

All das führte dazu, dass sich die Gastgeber eine Vielzahl von Chancen erarbeiteten. Und auch wenn längst nicht alle genutzt wurden, verlieh das Endergebnis der spielerischen Überlegenheit auch zahlenmäßig Ausdruck. „Man muss das relativieren, da bei den Zerbstern etliche wichtige Spieler gefehlt haben, aber dass die Jungs immer weiter Gas gegeben haben, war klasse“, lobte Marks. Inbegriffen waren dabei auch die Neuzugänge: „Es sind alle gut ins Spiel hinein gekommen.“

Nicht zuletzt die neuen Personalien und die Tatsache, dass mit Stefan Groth und Tino Raugust nur zwei Abgänge zu verzeichnen waren, sollen den Unionern zu mehr Variabilität verhelfen. Den neuen Coach scheint die „Qual der Wahl“ in Sachen Aufstellung jedenfalls nicht zu stören: „Natürlich hat man bereits bestimmte Vorstellungen. Gleichzeitig sieht man in so einem Spiel aber wieder völlig neue Möglichkeiten. So bleiben wir flexibel.“
Heyrothsberge: Biegelmeier (46. Gitschat) – Schumburg, Krümling, M. Kloska (46. Schmidt), Stockmann (46. Peukert), Thormeier, C. Kloska (60. Horn), Völckel, Rieche (60. Lehmann), Wawilow (36. Pinno), Stridde
Tore: 1:0 Andreas Wawilow (24.), 2:0 Tim Rieche (39.), 3:0 Mike Pinno (40.), 4:0 Christian Kloska (44.), 4:1 Maximilian Syring (50.), 5:1 Mike Pinno (66.), 6:1 Maximilian Schmidt (80.), 7:1 Daniel Stridde (86.); SR: Christopher Bethke (Gerwisch)