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Fußball Wenn der Zufall die Regie übernimmt

Schiedlich-friedlich ging es im Derby zwischen den „JL“-Rivalen der Fußball-Landesklasse II, dem SV Theeßen 85 und Germania Güsen, zu.

Von Björn Richter 30.11.2015, 00:01

Theeßen/Güsen l  Im Nachgang konnten sich beide Seiten auch darauf einigen, dass das Derby keinen Sieger verdient gehabt hatte. Einzig die 36 Zuschauer kamen ob fehlender Treffer etwas zu kurz. Das Trikot von Sven Flügge kündete schon vor dem Abpfiff von Heldentaten im Schlamm von Theeßen. Die späte gelb-rote Karte gegen Oliver Blum (88.) von persönlicher Opferbereitschaft. Doch den Einsatz des Güsener Keepers und des Theeßener Flügelflitzers in allen Ehren – stattgefunden hat von alledem am Sonnabend herzlich wenig. Es bedurfte viel blumiger Ausschmückung, um aus beiden Souvenirs – verdrecktes Textil und Ampelkarte – ein hochklassiges und spannendes Derby abzuleiten.

Doch darauf, die eigenen Fans zu verzücken, legten es beiden Seiten auch gar nicht an. Viel eher stand nach zuletzt jeweils zwei sieglosen Spielen die Rückkehr zur Normalität auf der Tagesordnung. Als Reaktion auf die 2:5-Niederlage beim SV Arminia Magdeburg „wollten wir die Abwehr stärken“, erklärte Peter Müller. Der Gastgebercoach tat dies mit defensiver Grundausrichtung inklusive zwei „Sechsern“ und nur einer Spitze. Die Spielkontrolle verbuchten daher im ersten Abschnitt die Gäste, die durch einen Aluminiumtreffer von Carlos Alberto Nascimento auch ein erstes Achtungszeichen setzten. „Gegen die gut geordnete Abwehr haben wir es natürlich oft aus der zweiten Reihe probiert“, sagte SVG-Teamleiter Mathias Tesch.

In der zweiten Hälfte mischten auch die 85er mit. Die Platzherren agierten mutiger, erzwangen viele Standards, doch mehr als ein von Moritz Räcke getretener Freistoß, den Flügge abwehrte (70.), sprang nicht heraus. Insgesamt fehlte es an Struktur. Wenn die jeweiligen Offensivreihen in Szene gesetzt wurden, führte meist der Zufall Regie.

So blieb unter dem Strich eine verdiente Punkteteilung, die den Theeßenern im Tabellenkeller mehr nützen dürfte. Wirklicher Frust herrschte allerdings auch beim SV Germania nicht, wie Tesch verdeutlichte: „Auswärts nicht zu verlieren, stimmt uns zufrieden. In Anbetracht unserer derzeitigen Personallage hat sich die Mannschaft ein Lob verdient.“