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Handball Nur die Steigerung zählt

Güsener HC unterliegt Lok Schönebeck mit 32:35.

Von Björn Richter 27.04.2016, 01:01

Güsen l Als Martin Schröder in jungen Jahren noch den Dress des SV Oebisfelde trug, waren Spiele gegen Güsen immer besonders. Überliefert sind nahezu epische Ringkämpfe am Kreis mit seinem Gegenpart Stefan Filter. „Da hatten sich zwei gesucht und gefunden“, berichtete Michael Hoffmann, Handball-Abteilungsleiter und Jugendcoach des GHC. Die Duelle von damals hinterließen Eindruck, so dass Schröder irgendwann „Michael“ statt „Herr Hoffmann“ sagen durfte, auch wenn er mittlerweile das Trikot der SG Lok Schönebeck trägt. Und er wird es auch nach dem Sonnabend dürfen, obwohl die Partie der Handball-Verbandsliga mit 32:35 (17:16) zu Güsener Ungunsten ausfiel und Schröder mit neun Treffern bester Lok-Werfer wurde.

Stefan Filter mag daher auf der Tribüne der Elbe-Havel-Sporthalle bei jedem Treffer seines einstigen Widersachers das Gesicht zur Faust geballt haben. Und auch GHC-Trainer Thomas Lepper ärgerte sich: „Wir hätten nicht mit drei Toren verlieren müssen, sondern mit einem gewinnen können.“

Dabei „glänzte“ der Gastgeber zunächst durch Passivität im Angriff und sah sich zwischenzeitlich mit 9:14 im Rückstand (20.). Doch in der Folge hielt das Tempo beim GHC Einzug, das Kreisanspiel funktionierte besser und Christian Haßbargen – am Ende mit 13 Treffern bester Schütze – kam im Rückraum auf Betriebstemperatur. „Wir haben vorn den Faden verloren und hinten den Zugriff“, monierte Lok-Coach Henning Stapf. Zur Krönung verwandelte Haßbargen mit der Halbzeitsirene einen direkten Freiwurf zur 17:16-Führung der Hausherren.

Deutlichen Worten in der Gästekabine folgte nach der Pause die Reaktion. Als vorentscheidend erwies sich vor allem ein Schönebecker 4:0-Lauf zum 29:25 (48.). Reihenweise landeten Güsener Pässe in den Händen des Gegners und im Gegenstoß zeigte sich dieser eiskalt. Dazu kam, dass insbesondere Robin Riedel dem GHC-Shooter die Lust am Torewerfen nahm. Statt der häufig erlebten Manndeckung trat der 20-Jährige am Sonnabend bereits bei zehn Metern heraus, unterband so die kontrollierte Ballannahme. „Wir haben das voher so trainiert. Schön, dass es funktioniert hat“, freute sich Stapf. Und auch bei den Güsenern herrschten letztlich versöhnliche Töne: „Zu den vergangenen drei Niederlagen haben wir uns klar gesteigert.“
Güsen: Teske, Bretschneider – Schirrmeister (2), Schulz (2), Prause, Grosenick, Lepper, C. Haßbargen (13/5), Seydack, R. Klewe (6), Kampe (2), Müller (2), Steinbrecher (4)
Schönebeck: Knörich – Bauer (4), Kazmierowski (1), Riedel (4), Meißner (4), Mattisseck (5), Schörder (9), Schulz (2), Krause (5)
Siebenmeter: GHC 9/5 – Lok 5/5; Zeitstrafen: GHC 1 – Lok 5; Rot: Martin Müller (15., Foulspiel) -Güsen