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Radball Bitteres Ende einer Ära

Lostau steigt nach fünf Spielzeiten aus der 2. Bundesliga ab.

Von Björn Richter 24.06.2016, 01:01

Leipzig/Lostau l Rüdiger Czarnetzki hat die warnenden Worte stets ernst genommen. Tatsächlich zählte er in dieser Saison selbst zu den größten Mahnern, wenn die Erwartungen wieder einmal allzu luftige Höhen erreichten. Vor sehr genau einem Jahr hatten er und Denny Schwiesau überraschend den Staffelsieg in der 2. Bundesliga Nord eingefahren, waren im Herbst 2015 nur denkbar knapp beim Aufstiegsturnier gescheitert. Dass die Folgesaison zum Selbstläufer wird, davon war nicht auszugehen. Dass nun aber direkt auf den größten Triumph die größte Niederlage folgte, war umso bitterer: „Das ist einfach nur wahnsinnig enttäuschend nach den sechs Jahren zuvor.“

Dabei hatten die Lostauer bis zuletzt die Chance auf den Klassenerhalt. Ohnehin glich die abschließende sechste Runde erneut einem Wechselbad der Gefühle. Czarnetzki und Schwiesau hatten Schwierigkeiten, ins Turnier zu finden. Ein 3:3-Unentschieden gegen Schlusslicht Brandenburg und eine 3:4-Niederlage nach 2:1-Pausenführung gegen den späteren Meister vom KSC Leipzig sorgten dafür, „dass wir den Klassenerhalt zwischenzeitlich schon abgehakt hatten“, bekannte Czarnetzki.

Irgendwie erwachte aber vor dem dritten Spiel gegen Steinwiesen der Kampfgeist. „Wir mussten noch einmal alles in diese Partie hineinwerfen.“ Ein 4:1 kündete ebenso von einem erfolgreichen Unterfangen wie ein 2:1-Sieg gegen bereits gerettete Magdeburger. Doch eine bittere Wende hielt der Sonnabend noch bereit: Als die Nachricht vom Hannoveraner 6:1-Erfolg von der parallel ausgetragenen Runde in Mücheln durchsickerte, war klar, dass es für Lostau nicht reichen würde.

Ebenso schnell wie die Enttäuschung kam jedoch die Erkenntnis, dass die Gründe für den Abstieg nicht in Leipzig zu suchen waren. „Wir hatten die gesamte Saison über Probleme. Wenn wir aus der vierten und fünften Runde insgesamt nur einen Punkt mitnehmen, ist das einfach zu wenig, um in dieser ausgeglichenen Liga zu bestehen.“

Eine unmittelbare Kampfansage mit Blick auf den direkten Wiederaufstieg gab es daher noch nicht. Vielmehr sollen – nachdem der Abstieg in der Sommerpause verarbeitet ist – grundsätzliche Dinge auf den Prüfstand: „Vielleicht müssen wir im Training ein paar Dinge umstellen. Wenn ich etwa an unsere Schwächen bei Eckbällen denke, gibt es sicher genug Ansatzpunkte.“