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Tennis BTC hat Matchball zum Klassenerhalt

Die Damen 30 des Biederitzer TC atmen auf: Nach einem 8:1-Heimsieg ist der Ostliga-Klassenerhalt wieder aus eigener Kraft zu schaffen.

Von Björn Richter 26.06.2017, 01:01

Biederitz l Beide Seiten sind mit dem gewohnten Händedruck auseinander gegangen und haben sich über das Netz hinweg alles Gute gewünscht. Viel mehr als das Standardprogramm, das die Etikette des „weißen Sports“ vorsieht, gab es am Sonnabend im letzten Ostliga-Saisonheimspiel der Biederitzer Damen 30 jedoch nicht. Der Grund lag auf der Hand. Die Gäste vom TV Frohnau hatten mit einem ungeschriebenen Gesetz des Tennissports – ja, eigentlich jeder Sportart – gebrochen: In allen drei Doppeln stand ein sogenannter „Walk Over“, also ein kampfloser 6:0, 6:0-Sieg nach Aufgabe. Nicht aufgrund von Verletzung, sondern wegen zu großer Enttäuschung. „Natürlich kann man den Frust verstehen, wenn es nach den Einzeln 1:5 steht und der Abstieg damit sehr wahrscheinlich beschlossen ist. Aber wir spielen eben gern Tennis und haben uns so etwas noch nicht geleistet“, erklärte BTC-Spielführerin Katja Krebs.

Der unrühmliche Abgang der Berlinerinnen ließ das Ende zu einer Farce werden. Geschmälert hat er die Freude über den 8:1-Triumph aber keineswegs. Durch den klaren Erfolg kletterten die Biederitzerinnen in der Tabelle auf Platz fünf vor. Zudem verschafften sie sich unter den drei Teams mit identischer 4:8-Bilanz bei den Matchpunkten die beste Ausgangslage, um nicht auf einen der beiden hinteren Plätze im Achter-Feld der Liga zu landen. Zu verdanken war dies vor allem der Tatsache, dass der BTC am Sonnabend die richtige Mischung fand. „Ein bisschen Glück gehört dazu. Aber eben auch eine Prise Nervenstärke.“

Eben diese wies das Team in den vier Drei-Satz-Duellen nach. Sowohl Krebs wie auch Katalin Schulze, Arlett Bittrich und Claudia Rautmann mussten in den Champions-Tiebreak und entschieden diesen jeweils für sich. Auffällig: Bis auf Bittrich hatten alle Genannten den ersten Satz abgegeben und sich dann zurückgekämpft. Krebs analysierte: „Wir wussten natürlich, was an diesem Spiel dran hängt und waren angespannt. Auf der anderen Seite haben wir uns aber auch gesagt: Okay, wir können locker aufspielen. Es braucht dann eben manchmal einen Satz, um sich auf den Gegner einzustellen und den eigenen Rhythmus zu finden.“

Von Anfang an im Takt war einmal mehr Spitzenspielerin Katharina Scholtisek, die bei ihrem 6:1, 6:1-Sieg über Frohnaus Nummer eins Simone Pockelwaldt kurzen Prozess machte. „Wir hoffen natürlich, dass sie auch gegen Hermsdorf dabei sein kann“, so die Teamkapitänin. Ebenda, im Norden der Bundeshauptstadt, hat der BTC am Sonnabend, 1. Juli, den Matchball zum Klassenerhalt auf dem Schläger. Fraglos wartet beim Staffelzweiten eine schwierige Aufgabe, aber keine unlösbare. Schließlich überraschten die Biederitzerinnen nach dem Ostliga-Wiederaufstieg vor einem Jahr mit einem 5:4-Erfolg gegen den HSC. Dazu kommt, dass die direkte Konkurrenz vom TV Frohnau (gegen Tabellenführer Blau-Weiss Berlin) und Berliner Hockey-Club (beim Vierten, dem TC Grün-Weiß Nikolassee) am Abschlussspieltag ebenfalls gegen große Kaliber antritt. „Klar hoffen wir auf ein bisschen Schützenhilfe, müssen zuallererst aber unser eigenes Spiel durchbringen.“ Die Abschiedsformel von den Hermsdorferinnen sollte dann idealerweise einfach „bis zum nächsten Jahr“ lauten.
Einzel: Katharina Scholtisek – Simone Pockelwaldt 6:1/6:1, Katja Krebs – Imke Ueberschaer 3:6/6:4/10:3, Katrin Holz – Claudia Tronnier 2:6/4:6, Katalin Schulze – Michèle Farke 1:6/6:4/10:4, Arlett Bittrich – Katrin Harksen 7:6/3:6/11:9, Claudia Rautmann – Maren Methner 4:6/6:3/10:6; Doppel: Krebs/Bittrich – Pockelwaldt/Ueberschaer 6:0/6:0 w.o., Scholtisek/Charlott Brennecke 6:0/6:0 w.o., Schulze/Rautmann – Harksen/Methner 6:0/6:0 w.o.