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Tischtennis-Regionalliga Klassenerhalt rückt für DJK TTV Biederitz nach 4:9- und 3:9-Niederlage in weite Ferne Auf der Suche nach ein wenig Aufwind

10.03.2014, 01:22

Biederitz (bjr) l In einem Punkt hat sich Klaidas Baranauskas vielleicht schon der Regionalliga angepasst: Beim Thema "Flüche, Verwünschungen und mit-sich-Hadern" geriet gestern schnell in Vergessenheit, dass das Biederitzer Eigengewächs für gewöhnlich noch für das Jugendteam des DJK TTV an den Tischen steht. Wie sein Altersgenosse Axel Kramer und der nur unwesentlich ältere Marius Tauber durfte er am Wochenende jedoch bereits die Luft der Tischtennis-Regionalliga schnuppern. Wie dem gesamten Team wehten den Youngstern beim 4:9 vom Sonnabend gegen den TTC Wohlbach und erst recht beim gestrigen 3:9 gegen den TTC Holzhausen allerdings eher die typischen Sturmböen im Abstiegskampf entgegen.

Ohnehin ist der Wind beim Schlusslicht spätestens nach dem Doppelspieltag vom Wochenende rauer geworden. Ungewohnt scharf kritisierte Kapitän Marcus Schmidt das Fehlen von Diego Rodriguez Egocheaga. Weniger die Tatsache, dass die peruanische Nummer vier des Ehle-Sechsers dieser Tage zu Meisterschaften in Chile weilt, sorgte für Missstimmung, sondern vor allem die Art, wie der Defensivspezialist sein Fehlen kommunizierte: wenig bis gar nicht. "Sehr kurzfristig und erst auf Nachfrage", habe man in Biederitz Kenntnis von seinem Einsatz in Südamerika erhalten - nicht unbedingt typisches Pflichtschuldbewusstsein, das man von einem Vereinsspieler erwarten könnte.

An den Folgen von Egocheagas Abwesenheit krankte der DJK TTV offensichtlich auch am Sonnabend und Sonntag. Die Aufstellung in der Mitte und im unteren Paarkreuz wurde gehörig durcheinandergewirbelt und letztlich kamen auch die drei Nachwuchsspieler so zu ihren Premiereneinsätzen in dieser Saison. Als erstes musste sich im Heimspiel gegen Wohlbach Tauber an der Seite von Schmidt beweisen. Die zügige 0:3-Niederlage gegen Marc Seidler/Patrick Forkel überraschte ebenso wenig wie der deutliche Erfolg des Biederitzer Spitzendoppels Zbigniew Kaczmarek/Jacek Wandachowicz (3:0 gegen Grozdan Grozdanov/Tomas Bindac).

Mochte nach 1:2-Rückstand noch eine Überraschung möglich sein, zeichnete sich das jähe Ende in der ersten Einzelrunde ab. Nur Kaczmarek (3:1 gegen Yevgenij Christ) und Radoslaw Kulczycki an Position drei (3:1 gegen Bindac) steuerten Zählbares bei. Nachwuchshoffnung Kramer zahlte beim 0:3 gegen Seidler reichlich Lehrgeld. Da auch anschließend nur Kulczycki punktete (3:2 gegen Ex-Bundesligist Gregor Clemens Förster), war die Niederlage besiegelt. Doch war sie gegen den Tabellendritten auch erwartet worden.

Empfindliche Pleite im "Vier-Punkte-Duell"

Indes hatten man sich beim DJK TTV gestern gegen das Team aus Leipzig-Holzhausen ein Duell auf Augenhöhe versprochen. Am Ende mussten sich die Biederitzer jedoch eingestehen, noch chancenloser als am Vortag gewesen zu sein. Erneut sorgten Kaczmarek/Wandachowicz für den einzigen Punktgewinn in den Doppeln (3:0 gegen Philipp Hoffmann/Toni Heinichen). Auch der dritte Nachwuchsspieler des Wochenendes erhielt bereits eine Ahnung, was ihn erwarten würde. Kulczycki/Baranauskas unterlagen im Schnelldurchgang mit 0:3 gegen Hendrik Fuß/Jens Kurkowski.

Doch dass im vermeintlichen "Vier-Punkte-Spiel" in den Einzeln derart wenig zu holen war, konkret zwei Zähle durch Kaczmarek (3:0 gegen Hoffmann; 3:0 gegen Fuß) überraschte und entsetzte auch ein wenig. "Man hat gemerkt, dass es von vornherein schwierig wird, wenn wir nicht in kompletter Besetzung spielen", so Schmidt, der auch bekannte: "Die Luft war an diesem Wochenende sehr schnell raus."

Dies soll trotz prekärer Tabellensituation - vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz bei noch vier Saisonspielen - jedoch nicht für die Biederitzer "Mission Klassenerhalt" gelten. Der Teamkapitän meinte dazu: "Jetzt müssen wir eben schauen, dass wir irgendwo punkten, wo man es nicht von uns erwartet." Natürlich hat Schmidt dabei vor allem jenes Duell mit dem Rangzweiten, dem FC Bayern München, im Sinn. Mit Fortunas Beihilfe gelang schließlich auch dem TTC Holzhausen vor Wochenfrist beim 8:8-Remis gegen die Münchener ein mittelschweres Tischtennis-Wunder. Genau dieses peilt auch der DJK TTV am Sonntag, 23. März, an: "Vielleicht haben wir dann auch das nötige Glück und treffen auf einen geschwächten Gegner." Ein Erfolgerlebnis würde zumindest wieder für etwas Wind unter den Flügeln sorgen.

Biederitz (gegen Wohlbach): Kaczmarek (1,5), Wandachowicz (0,5), Kulczycki (2), Schmidt, Osbar, Kramer, Tauber

Biederitz (gegen Holzhausen): Kaczmarek (2,5), Wandachowicz (0,5), Kulczycki, Schmidt, Osbar