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Fußball-Landespokal BBC 08 tritt morgen um 15 Uhr bei Landesklasse-Elf des SSV 90 Landsberg an Viel Respekt, aber keine Angst

Von Björn Richter 15.08.2014, 03:16

Vorsicht, Stolpergefahr! Im Fußball-Landespokal gastiert Landesligist Burger BC 08 morgen um 15 Uhr beim Vertreter der Landesklasse, Staffel VI, dem SSV 90 Landsberg. Trotz der klar verteilten Rollen ist der Favorit gewarnt: In der Qualifikationsrunde musste ein Burger Ligakonkurrent die Segel bereits im Saalekreis streichen.

Burg/Landsberg l Sein Spitzname "Bomber" mag zu Maik Ritschel passen wie Vanillesauce auf saurem Hering, doch das war bei Gerd Müller streng genommen ja auch schon der Fall. In den Körpermaßen 70 Kilogramm bei 1,77 Meter dürften sich beide jedoch ebenso ähneln wie ihrer Torgefahr. Nur dass der ursprüngliche "Bomber der Nation" ein Mittelstürmer im klassischen Sinn war, während der Trainer des SSV 90 Landsberg gelegentlich noch für die zweite Mannschaft eher aus dem Mittelfeld heraus den Goalgetter gibt.

Landsberger Faible für Teams aus dem nördlichen Sachsen-Anhalt?

Für die Landesklasse mag es mit 42 Lebensjahren bei Ritschel nicht mehr reichen. Doch Unterstützung hat seine Elf auch nicht nötig. Im zweiten Jahr nach dem Landesliga-Abstieg und Platz zwei in der Vorsaison läuft es für den SSV 90 in der Staffel VI ausgesprochen rund, wie zwei Auftaktsiege belegen. Bei weiteren Zweifeln - man frage einfach beim Burger Ligakonkurrenten VfB Ottersleben nach. Dieser hatte die Pokal-Ausscheidungsrunde Ende Juli überraschend wörtlich genommen und "darf" sich nach der 1:3-Niederlage vollends auf die Landesliga konzentrieren. "Die Teams aus dem Magdeburger Umkreis scheinen uns zu liegen. Vor drei Jahren sind wir bis ins Halbfinale vorgedrungen, haben mit dem Haldensleber SC einen Verbandsligisten ausgeschaltet", blickt der Coach, der seit 1980 im Verein aktiv ist, in die jüngere Pokalhistorie seines Clubs zurück.

Ohne Frage - der Burger Auftaktgegner hat keinen Grund, sich zu verstecken. Das sieht auch BBC-Trainer Thomas Sauer so: "Natürlich nehmen wir die Favoritenrolle an, aber Landsberg ist sehr gut in die Saison gestartet. Die Chancen sehe ich bei 50:50 und wir müssen schon alles in die Waagschale werfen, was wir haben." Mangelnder Respekt hört sich anders an, doch in Schockstarre verfällt bei den Burgern niemand. Dazu besteht auch kein Anlass, steht man doch selbst nach zwei Spieltagen ohne Gegentreffer an der Ligaspitze. "Na klar, mit Burg erwartet uns ein ganz harter Brocken. Aber wir sehen auch unsere Chance und wollen uns unsere Belohnung holen, nachdem wir uns durch den Kreispokal hindurch gequält haben", sagt Ritschel, der den Kontrahenten im Vorfeld ebenso wenig in Augenschein nehmen konnte wie sein Gegenüber beim BBC 08.

Die Kreisstädter bereiteten sich unter der Woche auch fast wie auf ein gewöhnliches Spiel vor. "Wir haben am Dienstag die Zügel angezogen, im konditionellen Bereich gearbeitet - das würde ich so vielleicht vor einem Ligaspiel nicht tun. Aber wir müssen weiter für die Saison gerüstet sein. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Liga." Elfmeter ließ Sauer, der morgen auf die erkrankten Tim Schaarschmidt und Patrick Bartsch verzichten muss, übrigens nicht gezielt trainieren. Nicht nur, dass er das Zweitrundenticket bereits nach 90 oder spätestens 120 Minuten in der Tasche haben möchte, auch "auf die nervliche Belastung eines Elfmeters im Pokal kann man niemanden im Training vorbereiten." Sollte es zu einer Zugabe vom Punkt kommen, entscheide bei der Auswahl der Schützen die Tagesform.

Den Gegner plagen personelle Probleme

Die Vorbereitung beim Gegner gestaltete sich hingegen ein bisschen unentspannt. In der frühen Phase der Saison stehen den Landsbergern längst noch nicht alle Leistungsträger zur Verfügung. Zudem hat das Team mit einigen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen. "Es wird Zeit, dass sich der Kader wieder füllt, aber wir sind eben alle noch Hobbyfußballer. Da passt es ganz gut, dass unsere zweite Mannschaft spielfrei hat. Wir bekommen irgendwie schon elf Leute auf den Platz", so Ritschel. Er selbst kann also den angestammten Platz an der Seitenlinie einnehmen, einen Einsatz des SSV-"Bombers" sollte der BBC also nicht fürchten.