1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Schnell, eng und vor allem anspruchsvoll

Enduro Neue Streckenführung bei "Rund um den Fiener" geht nicht spurlos an den Fahrern vorbei Schnell, eng und vor allem anspruchsvoll

Von Anne Hofmann 11.10.2014, 03:06

Zur 45. Auflage der Tucheimer ADAC Enduro "Rund um den Fiener" wagten Fahrer und Fahrerinnen aus ganz Deutschland am vergangenen Wochenende den Nervenkitzel, den die neue Streckenführung für sie bereithielt. Nicht ganz ohne Pannen, wie auch Lokalmatador Martin Reisener am eigenen Leib erfahren musste.

Tucheim l Der Paplitzer vom Team Zupin Castrol Power Racing erwischte bereits am Freitag einen rabenschwarzen Abend, der seine Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden in der Endabrechnung zunichte machte. Ein schwerer Sturz im Prolog verhagelte dem Fahrer so richtig die Laune. "Ich war kurz unaufmerksam und schon war es passiert. Damit lag ich bereits nach der Freitagswertung aussichtslos zurück." Am Ende belegte er in der Gesamtwertung für das Internationale Deutsche Enduro Championat einen für ihn enttäuschenden 36. Platz. "Natürlich freut man sich, wenn man weiter vorn steht, aber allein die Fans an der Strecke peitschen einen im Heimspiel nach vorn", so Reisener, dem trotz allen Unglücks nicht die Zuschauer rund um die Prologstrecke entgangen sind. Denn die Veranstalter des MC Fiener Tucheim freuten sich über einen neuen Zuschauerrekord. Besser als dem Paplitzer Pechvogel erging es Sebastian Stube, der in der Championatswertung den 27. Platz belegte. In der Klasse E2 kam er auf Rang acht und damit fünf Plätze vor Reisener ein.

Auch die anderen "einheimischen" Fahrer hatten mit Problemen zu kämpfen. So mussten der Drewitzer Mirko Finger und der Genthiner Marco Perlberg in der Klasse E2B vorzeitig aufgeben. Aber es gab auch Erfreuliches zu berichten. Sebastian Müller verpasste in derselben Klasse mit Rang vier nur knapp das Treppchen. In der Wertung des Deutschen Enduro Jugend-Cups ließ der Möckeraner Christoph Heine mit Rang sechs aufhorchen. Im Deutschen Pokal-Championat belegte der Fahrer des MX Teams Böttcher Hettstedt von 52 Startern den 27. Platz. In der E1B landete Roby Wilberg ebenfalls in den Top Ten. Der Krüssauer belegte auf dem anspruchsvollen Kurs Platz neun.

Im Übrigen hatten auch die "Profis" auf der teilweise neuen Strecke durchaus Probleme. So schied Prolog-Gewinner und elfmaliger Deutscher Enduro-Meister Marcus Kehr wegen eines irreparablen Defekts aus und musste seinem Meisterschaftskonkurrenten Dennis Schröter den Sieg überlassen. Auch erfahrene Fahrer hatten also Pech. Derrick Görner musste zum Beispiel eine unliebsame Begegnung mit einem Baum verschmerzen, erreichte am Ende auf Rang vier das Ziel.

All das wird Martin Reisener nicht unbedingt getröstet haben, aber vielleicht erhellte ja das Fazit zur teilweise neuen Streckenführung sein Gemüt. Schließlich kamen die neuen Etappen recht positiv bei den Teilnehmern an, obwohl die Sonderprüfung durch einen alten Bachverlauf den Fahrern "einiges an Konzentration abverlangte und gerade zum Schluss durch die schnellen, aber engen Passagen durch den Wald am Ende sehr ausgefahren, fast schon grenzwertig war", wusste Reisener zu berichten, "aber wir wollen nicht meckern, es hat trotzdem richtig Spaß gemacht". Immerhin hatten er und seine Vereinskollegen mit der Präparierung der Strecke in den vorangegangenen drei Wochen vor dem Rennen alle Hände voll zu tun. Darunter litt auch das Training. Dabei bestritt der Paplitzer ohnehin in Tucheim erst sein zweites Rennen in der laufenden Saison, da ihn eine Verletzung lange Zeit aus dem Verkehr zog. Zumindest was das angeht, hatte der Lokalmatador dann am Freitag also Glück, dass er sich bei seinem Sturz nur die "üblichen" Blessuren wie Prellungen und blaue Flecken zuzog und nicht schwerer verletzte.

"Bedenkt man, dass ich bis zur Jahresmitte verletzt war, stand mein Abschneiden in Tucheim ohnehin nicht so sehr im Vordergrund", zeigte sich Reisener dann doch noch versöhnlich.