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Ferchländer erreichen ihre Grenzen

28.06.2015, 15:21

Ferchland (its/mks) l Nur die Wetterfrösche haben sich komplett vertan. Statt den vorhergesagten "trockenen und bis 21 Grad warmen Temperaturen", gab es den gesamten Sonntag über Regen und recht kühlen Wind - dazu ganz oben im Schwarzwald echte "Bibber-Kälte". Den bekanntermaßen "harten Mountainbikern" war es letztlich egal. Sie sorgten für eine tolle Atmosphäre bei der 17. Auflage des Black Forest Ultra Bike Marathons. Diese stand unter dem ganz einfachen Motto: "Mehr geht nicht!" Bedeutet: das größte Mountainbikerennen in Mitteleuropa brach alle Rekorde. Das Organisationskomitee verzeichnete 5625 Anmeldungen - damit war das Kontingent restlos erschöpft.

Bei widrigen Wetterverhältnissen wurde das Bremsen und Schalten nicht nur für die drei Teilnehmer aus dem Jerichower Land zu einer großen Herausforderung. Rainer Bonitz, Cord-Jürgen Jehle und Ingo Tiesler vom Triathlon-Team Ferchland stießen bei extrem schweren äußeren Bedingungen an ihre Grenzen - Dauerregen, Hagel und Temperaturen knapp über 5 °C machten den Startern das Leben schwer.

"Man muss ein wenig verrückt sein, sich solch einer Härteprüfung für Mensch und Material zu stellen", meinte dann auch Ingo Tiesler. Glücklich waren die drei Athleten am Ende aber dennoch.

In Hinterzarten beim Start des 46 Kilometer und 1000 Höhenmeter langen "Short Track"- Rennens waren teilweise aufgeweichte Abschnitte mit viel Schlamm - zudem blies den Startern ein eisig kalter Wind entgegen. Auf dem Gipfel des Feldberges, der mit 1485 Metern höchsten Erhebung, herrschten Temperaturen von nur 7 Grad Celsius - der Schwarzwald zeigte sich allen Teilnehmern nicht unbedingt von seiner besten Seite.

Mit den Bedingungen kam seitens der Ferchländer Ingo Tiesler auf der 43-Kilometer-Strecke am besten zurecht. Mit einer Zeit von 2:58 Stunden platzierte er sich im Mittelfeld seiner Altersklasse (Senioren 3). Auch der 63-jährige (!) Genthiner Cord-Jürgen Jehle, der mit einer Zeit von 3:05 Stunden einen 42. Platz bei den Senioren 4 belegte, zeigte sich über sein Abschneiden zufrieden. Pech hatte dagegen Rainer Bonitz, der im strömenden Regen mit einem anderen Sportler kollidierte und stürzte. Er kämpfte weiter und erreichte als 46. seiner AK das ersehnte Ziel.

Danach lagen sich die drei Ferchländer in den Armen und freuten sich, das Ziel erreicht zu haben. Alle Finisher hatten dabei eines gemeinsam: sie kamen alle völlig verdreckt, aber überglücklich im Kirchzartener Sportstadion an. Und alle hatten dem berüchtigten Motto getrotzt: "Keine Gnade für die Wade".