Handball Eintracht belohnt sich

Die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballer des SV Eintracht Gommern haben durch eine starke Mannschaftsleistung den zweiten Saisonsieg eingefahren.

Von Björn Richter 21.11.2016, 00:01

Gommern l Lieber SC Magdeburg, du darfst bitte nicht nachtragend sein. In Gommern, dort wo auch dein Trainer erkannt hat, dass es sich schön leben lässt, pulsiert schließlich weiterhin in ausgesprochen vielen Adern grün-rotes Blut. Das Handballherz bleibt allerdings weiterhin gelb-blau gefärbt. Und so war es dann auch zu erklären, dass am Sonnabend in der Eintracht-Sporthalle niemand so recht ein Ohr für die ausgerufenen Zwischenstände in der 25 Kilometern entfernten Getec-Arena hatte. Im Sachsen-Anhalt-Liga-Heimspiel gegen den BSV 93 Magdeburg hatte der SVE nämlich mindestens einen ebenso guten Tag erwischt wie der Bundesligist im EHF-Cup-Heimspiel gegen RK Nexe Našice. Auch wenn der 31:29 (14:15)-Erfolg am Ende nicht ganz so deutlich ausfiel wie beim SCM, der die identische Zahl an Toren warf, aber sieben Gegentreffer weniger zuließ.

Auch in Sachen Bedeutsamkeit stand der Gommeraner Sieg in nichts nach, wie SVE-Trainer Sebastian Munter nach der Schlusssirene erleichtert hervorhob: „Wir haben bewiesen, dass wir eine Mannschaft sind und gezeigt, dass wir den Ausfällen trotzen können. Eine super Arbeit vom gesamten Team“, lobte der Coach nach dem zweiten Saisonsieg. Präziser gesagt, war dieser ein Stück Schwerstarbeit.

Die „großen Drei“ des BSV – Falko Nowak, Robert Reiske und John Bade – sorgten mit ihrer individuellen Klasse und Treffern dafür, dass die Gommeraner 3:1-Führung (3.) nur kurz Bestand hatte. Die Eintracht musste für ihre Tore viel arbeiten, belohnte sich und hielt über die Stationen 5:5 (10.) und 11:10 (20.) stark dagegen, auch wenn es mit knappem Rückstand in die Kabine ging.

Nach dem Seitenwechsel schlug schließlich die große Stunde der Gommeraner. Durch Robert Kaeses sicheres Händchen von der Siebenmeterlinie wie beim 21:17 (43.) und der Treffsicherheit von Sven Herrmann, der aus klasse Anspielen an den Kreis viel Kapital schlug, erarbeitete sich der SVE beim 24:19 (48.) ein komfortables Polster. Den Grundstein hatte in dieser Phase Julian Hartung in Verbund mit der wachen 6-0-Abwehr gelegt. Entschied der Gommeraner Keeper mit sieben Paraden schon in der ersten Hälfte das Torhüterduell gegen Florian Fredow und Kevin Dreiling (zusammen vier) für sich, schien der Eintracht-Keeper sein Tor nun regelrecht zu vernageln und steigerte sich am Ende auf 17 abgewehrte Würfe.

Zwar wurde es am Ende noch einmal brenzlig, als die Gäste auf eine offene Manndeckung umstellten und bis auf zwei Treffer verkürzten. Doch Herrmann krönte mit den Toren 28 bis 31 seine Leistung und sorgte dafür, dass am Ende gleich doppelter Grund zur Freude bestand: über den eigenen Sieg sowie über den Endstand aus Magdeburg.
Gommern: Hartung, Kirchner, Sindermann – Schulke (1), Eckhardt, Einwiller, Schröder, Sommerfeld (4), Prokop (5), Schäde (2), Alsleben, Kaese (8/6), Herrmann (11)
Magdeburg: Dreiling, Fredow – Lange (4), Meinicke (1), Bischof, Nowak (7), Auerbach (3), Reiske (3), Völkel (1), Krüger, Hügen, Thiele (1), Bade (5), Lärm, Siebenwirth (4)
Siebenmeter: SVE 6/6 – BSV 5/4; Zeitstrafen: SVE 5 – BSV 4; Rot: Robert Reiske (46:23; 3x2 Minuten) -Magdeburg