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Basketball, 2. Regionalliga Bodfeld Baskets kassieren mit 70:78 beim VfB Hermsdorf ihre zweite Niederlage in Serie Nur die "langen Kerls" zeigen sich treffsicher

04.02.2015, 01:19

Elbingerode (ige) l Die Bodfeld Baskets haben in der 2. Regionalliga Ost erstmals in dieser Saison zwei Niederlagen in Serie kassiert. Beim VfB Hermsdorf in Berlin hatten die Oberharzer nach einer schwachen Teamleistung mit 70:78 das Nachsehen.

Das Spiel beim vermeindlichen "Underdog" VfB Hermsdorf begann für die Baskets bereits unter erschwerten Bedingungen. Als die Blau-Weißen die Halle in Berlin betreten, war alle Scoutingarbeit umsonst. Die Hauptstädter hatten sich mit zwei neuen Topscorern verstärkt und damit deutlich mehr Wechselmöglichkeiten als im Hinspiel, traten somit als ganz neue Mannschaft auf.

Die Baskets starteten zudem etwas statisch und ideenlos in die Partie. Offensiv agierten die BBO mit wenig Glück beim Fastbreak und defensiv einfach zu offen. "Völlig abwesend" wirkte die Mannschaft laut Coach Schäfer, folgerichtig stand zum Ende des ersten Viertels ein 15:21-Rückstand auf der Anzeigetafel. Im zweiten Abschnitt zeigte sich der Tabellenführer zumindest in der Abwehr wieder von seiner besseren Seite. Nur 14 Punkte ließen die Harzer zu, aber offensiv war die Leistung immer noch zu schwach und ausrechenbar. Lediglich drei Spieler konnten im Angriff überzeugen - und das sollte sich im gesamten Spielverlauf nicht mehr ändern. Das Spiel lief fast ausschließlich über Candido Matoso, Kevin Weber und Michael Harvey, dies brachte zur Pausensirene zumindest den Anschluss zum 32:35.

Im dritten Viertel lagen die Baskets zwar kurzzeitig in Führung, doch wenig später fiel die Vorentscheidung zu Gunsten der Hausherren. Michael Harvey kassierte sein viertes Foul und musste auf die Bank. Grundsätzlich kein Problem, aber nun konnte Trainer Christian Schäfer seinen beiden "Großen" gar keine Pause mehr gewähren. "Wir spielen nur guten Basketball, wenn wir unser Spiel um zwei große Leute bauen können. Sobald wir nur einen auf dem Feld haben, hinken wir stets hinterher - das ist kein Geheimnis", so der BBO-Coach.

Auch Marko Primorac und Kestutis Jakstas kassierten jeweils ihr viertes Foul, somit war keine aggressive Verteidigung mehr möglich. Aufgrund der Passivität in der Defensive konnte sich der VfB Hermsdorf zum Viertelende mit fünf Punkten auf 55:50 absetzen.

Trotz der schlechten Vorzeichen sah es zu Beginn des Schlussabschnitts noch sehr gut aus für die Baskets. Der Vorsprung schmolz dahin, das Spiel stand auf der Kippe. Eine Zonenverteidigung zwang die Berliner zu schweren und späten Würfen. Doch der Basketballgott war an diesem Abend mit den Berlinern im Bunde. Ein Dreier aus knapp sieben Metern mit der Wurfuhr und direkt im nächsten Angriff ein Dreier mit Brett - trotz gegnerischer Hand im Gesicht - brachten die Gastgeber 90 Sekunden vor Schluss entscheidend mit 72:66 in Führung. Die Oberharzer versuchten zwar mit schnellen Fouls die Uhr anzuhalten, konnten aber ihre Dreier nicht verwandeln. Leslie Addo war wohl der Pechvogel des Abends, mit null Punkten bei unzähligen Wurfversuchen blieb er genau wie Primorac und Jakstas weit unter seinen Möglichkeiten. Am Ende stand ein 78:70 auf der Anzeigetafel.

Doch die Baskets hatten erneut Glück im Unglück. Keine 24 Stunden später verlor der ärgste Verfolger, Tiergarten ISC, beim USV Halle. Damit behaupteten die BBO ihren Vier-Punkte-Vorsprung auf die Hauptstädter. Dennoch zeigt sich ein schlechter Trend, denn ohne ihren "Big Men", Garny Garcia Nivar, sieht es derzeit trübe aus bei Blau-Weiß.

"Wir müssen noch ein Spiel ohne Garny auskommen. Für dieses Heimspiel gegen das defensivstärkste Team der Liga brauchen wir unsere Fans im Rücken. Wenn es in der Halle laut wird, beflügelt das die Spieler immens. Jetzt zählt jeder Sieg im Kampf um den Staffelsieg. Wir brauchen jeden einzelnen Fan", sendete Christian Schäfer einen Hilferuf für das nächste Heimspiel am Sonnabend gegen die Berlin Baskets.

Bodfeld Baskets Oberharz: Addo, Harvey (23), Jakstas (4), Matoso (18), Primorac, Saran, Wache (5), Weber (20).