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Ausflugstipp Wo der Räuber sein Unwesen trieb

Im Höhenzug Huy finden Besucher garantiert Ruhe und Erholung.

Von Ramona Adelsberger 26.08.2015, 12:26

Huy l Der Huy ist etwa zwölf Kilometer lang und drei Kilometer breit und besteht fast nur aus riesigen Buchen. Helles Maigrün zum Frühlingsende, tiefgrüner schattenspendender Blätterwald im Sommer und eine malerische Blattfärbung im Herbst laden zum Wandern ein. Die Türme des Bendediktinerkloster Huysburg auf einer etwa 300 Meter hohen Anhöhe sieht man schon von weitem.

Das Kloster, wo auch heute noch echte Benediktinermönche leben, ist Ausgangspunkt eines zwölf Kilometer langen Rundwanderwegs, der sowohl Ruhe und Erholung, aber auch Räuberpistolen, Kunstgenuss und eine spannende Reise in die Geschichte verspricht.

Hinter dem Kloster lenken kleine Wegweiser den Wanderer auf den Wanderweg, der im dichten Huy-Wald beginnt und anfangs auf einem Teilstück dem bekannten Jakobus-Pilgerweg folgt. Die Schilder des Huy-Rundwanderweges ziert ein Benedektiner-Mönch, der auch auf die noch verbleibende Wegstrecke hinweist.

Der Weg verlässt den dichten Wald und führt zur Sargstedter Warte, einem von drei Wartentürmen des Huy, die in der Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet wurden. Von hier aus wurde das nahe Halberstand vor Raubrittern und Landsknechthorden gewarnt. Der Wartenturm ist restauriert und als Aussichtsturm in der Vorharzlandschaft öffentlich zugänglich.

Danach führt der Wanderweg wieder durch den Huywald und an der Daneilshöhle vorbei. Die natürliche Sandsteinhöhle wurde durch Menschenhand auf drei zimmergroße Räume erweitert. Einer alten Sage nach soll hier Räuber Daneil gehaust und sein Unwesen getrieben haben. Erst durch die List eines Mädchens konnte er überwältigt werden. Am Ende wurde Daneil durch heißen Brei erstickt, der in seine Höhle eingelassen wurde. Die Höhle ist heute frei zugänglich und wird mehrmals im Jahr mit „Räuberevents“ belebt. Trotz der grausamen Geschichte haben dort vor allem Kinder ihren Spaß.

Die Wanderung führt nun zum idyllischen Röderhofer Teich, wo eine Gaststätte zur Rast einlädt und weiter durch das Örtchen Röderhof, vorbei an einer ehemaligen Brauerei, wo der Kunstverein Röderhof ein Künstlerhaus eingerichtet hat. Junge Künstler sind dort für einige Monate zu Gast und wohnen in kleinen Ateliers. Regelmäßig finden Kunstausstellungen und Veranstaltungen statt.

Vorbei am Röderhofer Schloss, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde, führt der Weg nach einem leichten Anstieg wieder zum Kloster Huysburg zurück. Das Kloster wurde im Jahr 1080 gegründet und ist eine wichtige Station der Straße der Romanik. Regelmäßige Gottesdienste, Konzerte, Veranstaltungen und Wallfahrten sind ein lohnendes Ziel.

Weil diese Wanderung als Rundweg konzipiert wurde, ist selbstverständlich auch ein Einstieg an jeder anderen Stelle des Weges möglich. Dieser Weg ist nur einer von insgesamt vier thematischen Wanderwegen, die durch den Förderverein „Zwischen Huy und Bruch“ für die Region Huy konzipiert wurden. Alle Wege kreuzen sich und können auch gut in Teilstücken erwandert werden. Geologie, Natur, Kunst, Geschichte und Abenteuer werden hier miteinander verbunden.