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Fußball Auf fremden Plätzen unschlagbar

Mit 29 Punkten nach zwölf Punktspielen steht der VfB Germania Halberstadt in der Oberliga glänzend da.

Von Florian Bortfeldt 22.11.2016, 00:01

Halberstadt l Wenn man bei einer Mannschaft der Oberliga-Spitzengruppe gewinnt und ihr die erste Niederlage und dazu die ersten Heimgegentore überhaupt beschert, dann ist das bemerkenswert und nicht alltäglich. In zuvor elf Begegnungen hatte der FC Einheit Rudolstadt den eigenen Kasten sauber gehalten, bis die Germania kam. Es ist darum nachvollziehbar, dass Trainer Andreas Petersen viel Lob für sein Team über hatte. „Für die erste Halbzeit gebe ich die Note eins. Insgesamt hatten wir die klareren Chancen und sind darum verdienter Sieger. Es hat Spaß gemacht, weil die Mannschaft nach dem Ausgleich zurückkam und noch einmal nachlegen konnte.“

Die Halberstädter bleiben nach dem fünften Auswärtserfolg das Topteam der Liga und sind auf fremden Plätzen weiterhin ungeschlagen. Nicht verwunderlich, dass sie darum in der Kategorie „Bestes Auswärtsteam“ mit jetzt 16 Punkten wieder am FC Carl Zeiss Jena II (14) vorbeiziehen. Im Kampf um die (Herbst-)Meisterschaft waren die drei Punkte allerdings auch notwendig, denn mit der BSG Chemie Leipzig kristallisiert sich immer mehr ein hartnäckiger Konkurrent heraus. „Mit dem 2:1 bleiben wir im Geschäft“, so Trainer Petersen, „Chemie beißt sich oben in der Tabelle fest, das zeigt, wie wichtig der Sieg war.“

Drei Spieltage vor dem Hinrunden-Ende berichtet der 56-Jährige, wie das Ziel bis Weihnachten 2016 formuliert ist. „Alles was über 30 Punkte geht wäre sensationell. Vor der Saison haben wir gesagt, man braucht einen 2-Punkte-Schnitt, um ganz oben mitzuspielen. Wir haben jetzt 29 Zähler, ich traue uns weitere zu.“ Übrigens kommt der VfB Germania aktuell damit sogar auf einen 2,4-Punkte-Schnitt.

Zum Matchwinner wurde in Rudolstadt der 20-jährige Dustin Messing. Nach einigen Kurzeinsätzen lief er das erste Mal von Beginn an auf und traf nach 76 Minuten zum 2:1. Einmal mehr bewies Petersen damit ein glückliches Händchen hinsichtlich der Aufstellung. „Pascal Eichhorst spielt eine gute Saison, aber wir fanden, dass er zuletzt etwas erschöpft wirkte. Auch er ist erst 21 Jahre jung, der mentale Druck war spürbar. Dustin Messing war im Training ausgesprochen fleißig, so dass wir uns alle einig waren, dass wir ihn jetzt ‚loslassen‘ können. Gerade in der ersten Halbzeit hat er mächtig Dampf gemacht, nach Wiederanpfiff war er zunächst defensiv gefordert“, erklärte Petersen seine Entscheidung pro Messing.

So wie Pascal Eichhorst könnte es bis Weihnachten und darüber hinaus weiteren Akteuren gehen, denn der Konkurrenzkampf wird nicht weniger intensiv. Auch Pavel Cermak, Danny Wersig, Ezequiel Rosendo oder Stanko Cvitkovic wollen zu mehr bzw. längeren Einsätzen kommen. „Das ist ein schmaler Grat“, beschreibt Petersen sein Luxusproblem beim Personal. Sobald Kapitän Benjamin Boltze und Soheil Gouhari wieder fit sind, drängen sich außerdem zwei ehemalige Stammspieler auf. Hier liegt sicher auch das Hauptaugenmerk des Trainers. Gelingt es ihm, die Stimmung innerhalb des Teams bis über die Winterpause hinweg positiv zu halten, gehört der VfB Germania mit seinem in der Qualität breiten Kader weiterhin zu den Topfavoriten auf den Oberliga-Staffelsieg.