1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. In Unterzahl zweimal nachgelegt

Fußball In Unterzahl zweimal nachgelegt

Die Punkte 61 bis 63 hat Germania Halberstadt eingefahren. Das letzte Heimspiel entschied der VfB mit 3:0 für sich.

Von Florian Bortfeldt 15.05.2017, 01:01

Halberstadt l Bis wenige Stunden vor dem Anpfiff war unklar, ob Kapitän Benjamin Boltze mitwirken konnte – er konnte. Im Spiel war er zentraler Schaltpunkt der Germania, trat alle Ecken und Freistöße und war somit eine wichtige Säule. Im Vergleich zum letzten Auswärtssieg beim FC Carl Zeiss Jena II schenkte Trainer Andreas Petersen dieses Mal Nico Hübner (für Flodyn Baloki) und Kay Michel (für Patrik Schlegel) das Vertrauen von Beginn an. Gerade Michel sollte im Spielverlauf einer der Pro-tagonisten werden.

Es waren noch keine drei Minuten gespielt, da hatte Linksaußen Tino Schulze die Führung für den VfB auf dem Fuß. Wenige Meter vor dem Tor jagte er die weite Hereingabe allerdings über das Rudolstädter Tor. Nach fünf Minuten kamen die Gäste durch Philipp Röppnack, einer von denen im Gästeteam, die das Fußballspielen beim FC Carl Zeiss Jena erlernt haben, zum ersten Torabschluss. Danach übernahm der Hausherr immer mehr das Heft des Handelns. Adli Lachheb setzte zu einem seiner gefährlichen Kopfbälle an. Nach einer halben Stunde legte Florian Beil das Leder an Keeper Max Bresemann vorbei, wurde von zwei Rudolstädtern aber in Richtung Grundlinie auf Höhe des Fünfmeterraums abgedrängt. Der Torjäger blieb extrem cool, lupfte den Ball zentral vor das Tor, wo Kay Michel aus Nahdistanz nur noch zum 1:0 einnicken brauchte. Logisch: An diesem Treffer hatte Beil den größeren Anteil. Danach wurde es übersichtlicher. Ein Hauch von Sommerfußball wehte bis zum Pausenpfiff durch das weite Rund.

In der zweiten Halbzeit wagte sich der Gast aus Thüringen zusehends aus der Deckung. Fabian Guderitz kam zu seinen ersten Ballberührungen – abgesehen von Abstößen. Marco Riemer (62.) und erneut Röppnack (65.), der nach einem Ballverlust des VfB nach eigener Ecke zum Konter ansetzte, fehlte es aber an Präzision. Rudolstadt war nun sehr weit aufgerückt, für die Germania ergaben sich viele Freiräume, die immer wieder in brandgefährlichen Kontern mündeten. Weil die Vorharzer aber nicht das zweite Tor nachlegten, war es ein Ritt auf der Rasierklinge.

Riemer vergab Rudolstadts beste Chance (71.). Dann war Michel auf und davon und nur durch ein hartes Einsteigen nahe der Außenlinie zu stoppen. „Rot wäre hier die richtige Wahl gewesen“, meinte Petersen später. Einheit blieb aber vollzählig, im Gegensatz zum VfB: Eine Minute später stoppte Michel den Gegenangriff mit einem taktischen Foul und sah dafür Gelb-Rot. Den Gastgebern war es egal, denn sie packten doch noch den Deckel drauf. Beil nach einer Drehung und durch die Beine des Keepers zum 2:0 (88.) und „Joker“ Patrik Schlegel – ähnlich wie beim 1:0 hervorragend von Beil in Szene gesetzt – schraubten das Ergebnis auf 3:0 hoch.

„Es war ein verdienter Arbeitssieg“, fasste Petersen zusammen, „niemand darf erwarten, dass wir den Vierten mit fünf Toren wegschießen“.

VfB Germania Halberstadt: Guderitz - Schulze (86. Twardzik), Lachheb, Eggert, Blume, Messing, Oschmann (59. Baloki), Hübner (70. Schlegel), Boltze, Michel, Beil;

Torfolge: 1:0 Kay Michel (32.), 2:0 Florian Beil (88.), 3:0 Patrik Schlegel (89.); Gelb-Rot: Kay Michel (73./ wdh. Foulspiel); Schiedsrichter: Christoph Beblik (Berlin); Zuschauer: 386.