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Fußball Keine Gnade mit dem Ex-Verein

Ein halbes Dutzend hat der SV Westerhausen im Harzer Derby Gegner Germania Halberstadt II eingeschenkt.

Von Florian Bortfeldt 24.04.2017, 01:01

Halberstadt l Die Gäste, dieses Mal deutlich älter in der Startformation als bisher, begannen konzentriert und versuchten über die Außen zum Abschluss zu kommen. Mit intensiver Laufarbeit wurde der SVW beackert. Lohn war die Führung nach einer halben Stunde, als ein Ball zurückerobert und in die Schnittstelle zu Wesley Hähre gepasst wurde – 0:1. „Bis dato war alles top umgesetzt“, so Trainer Marcel Probst. Einmal mehr kam der Dämpfer für den VfB aber kurz vor dem Pausenpfiff, als der Ex-Germane Friedrich Reitzig mit einem Sonntagsschuss ausglich.

Damit war der Ausflug auf den Wolfsberg aus Gästesicht auch schon erledigt, denn im zweiten Durchgang waren die Germanen nur noch körperlich anwesend. „Wir sollten einen Antrag beim FSA stellen, dass wir nur noch 45 Minuten spielen brauchen“, meinte Probst sichtlich bedient nach dem Abpfiff. Seiner Elf fehlte der Dampf. Reitzig ließ direkt nach Wiederanpfiff das 2:1 folgen, ehe Lars Timpe nach knapp 70 Minuten einen Doppelpack schnürte. Eine weitere Reitzig-Drehung später hieß es 5:1. Und als wäre es nicht genug, gab es in der Schlussminute noch das 6:1 vom Strafstoßpunkt, sozusagen als „Nachschlag“. Gil da Rocha Nunes foulte den Goalgetter des SVW, fehlt nun gesperrt.

Die Art und Weise, wie sich der VfB im zweiten Durchgang präsentierte muss hinterfragt werden. Das war kein Team, nur Individualisten, bei denen die Köpfe runter gingen – mit null Körpersprache. Entsprechend reagierte auch Teamleiter Roland Voigt direkt nach Abpfiff: Zum heutigen Training solle sich jeder intensiv Gedanken darüber machen, wie man sich so präsentieren kann.

SVW-Coach Karsten Armes, bis vor einem Jahr Trainer der Germania, sah eine Entwicklung seiner Elf: „Schon gegen Irxleben und Bismark waren wir spielerisch gut. Dieses Mal haben wir aber nach dem 0:1 weiter Fußball gespielt, nicht die Geduld verloren. Auch wenn der Sieg ein, zwei Tore zu hoch ausfällt, er ist verdient.“ Und warum musste es gegen den Ex-Klub ein Sechserpack sein? Armes mit einem Augenzwinkern: „Das war unabsichtlich, es waren ja die Spieler, nicht ich.“ Marcel Probst zum Debakel: „Es geht gar nicht darum, wie wir die Tore gefressen haben, es sollte sich jeder vielmehr mal Gedanken machen.“

SV Westerhausen: Elsner - Pflug, Kittke, Fricke (75. Werner), L. Timpe (80. Brinkmann), Borchardt, Weber, Hägemann, Klöppel (72. E. Timpe), Michaelis, Reitzig;

VfB Germania U23: Klötzer - Wanka, Probst, Kreß, da Rocha Nunes, Wersig, Kasal, Tschiedel do Prado, Hähre, Krämer (46. Frye), Sidibe;

Torfolge: 0:1 Wesley Hähre (33.), 1:1, 2:1, 5:1 Friedrich Reitzig (45., 48., 87.), 3:1, 4:1 Lars Timpe (66., 69.), 6:1 Florian Brinkmann (FE/ 90.); Gelb-Rot: Gil Vicente da Rocha Nunes (90.); Schiedsrichter: Benjamin Petri (Irxleben); Zuschauer: 169.