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Fußball Vorharzer belohnen sich nicht

Eine bittere Niederlage beim Tabellenführer 1. FC Lok Stendal hat die A-Jugend des VfB Germania hinnehmen müssen.

24.10.2016, 23:01

Halberstadt (fbo) l Im siebenten Spiel der noch jungen Saison mussten die Germanen am letzten Sonntag beim Tabellenführer 1. FC Lok Stendal antreten und kassierten bei herrlichem Fußballwetter und gut bespielbaren Platz ihre erste Saisonniederlage. Das Spiel entwickelte sich rasch zu einem rassigen, kurzweiligen und auf gutem Verbandsliganiveau stehenden Spitzenspiel.

Vom Trainergespann Steffen Planitzer/Dirk Kanter gut eingestellt kamen zunächst die Halberstädter besser ins Spiel. Bereits in der dritten Minute wurde Cedric Staat durch einen Freistoß von Niclas Eheleben punktgenau in Szene gesetzt und verwandelte aus fünf Metern unbedrängt per Kopf zum frühen 1:0 für die Rot-Schwarzen. Die Germanen konnten das frühe Tor nicht für die gewünschte Sicherheit nutzen. Bereits in der achten Minute führte ein Missverständnis im Halberstädter Zentrum zum Stendaler Ballbesitz. Schnell umschaltend wurde der Rechtsaußen Maurice Pascal Schmidt gesucht, der sicher zum 1:1 einschob. Viel lief nach den Toren bei beiden Mannschaften nicht zusammen. Die Stendaler blieben im Konterspiel gefährlich und stellten die Germanen ein ums andere Mal durch gefährliche, nadelstichartige Umschaltaktionen vor Probleme.

In der 27. Minute kamen die Stendaler aus zentraler Position in den Halberstädter Strafraum. In dieser Situation wurde der Ball nicht eindeutig geklärt, so dass der Stendaler Marius Luca Schmidt die sich bietende Möglichkeit zum 2:1 vollendete. Die Germanen schüttelten sich kurz und waren nunmehr wieder bestrebt, das von den Trainern vorgegebene Konzept umzusetzen. Sie übernahmen die Initiative. Noch vor der Halbzeit erarbeiteten sie sich hochkarätige Chancen. Zunächst schloss Cedric Staat eine Hereingabe von Henrik Dumani mit einer Volleyabnahme ab. Der Ball verfehlte jedoch das Tor. In der 40. Minute setzte sich Niclas Eheleben nach Pass von Jacob Frye auf der linken Seite durch und schloss überlegt ab. Den schon sicher geglaubten Ausgleich klärte ein Stendaler noch von der Linie. In der 44. Minute lag der Torjubel erneut auf den Lippen der Germanen, einen Linksschuss von Eheleben kratzte der Stendaler Torhüter allerdings noch aus dem Winkel.

Die Halbzeitanalyse war sehr eindringlich. Da die Stendaler ständig im Umkehrspiel gefährlich agierten sollten die Halberstädter auf ihre Chancen wartend ruhig und überlegt aus einer sicheren Abwehr agieren. Das Chancenplus war auf Seiten der Gäste. Hatten Dumani, Köhler und Frye zunächst Abschlüsse ohne den Stendaler Torhüter tatsächlich in Verlegenheit zu bringen, war es in der 70. Minute Max Stadler, der von der rechten Außenposition das Tor nur um Zentimeter verfehlte. In der 82. Minute wurde Niclas Eheleben auf der linken Seite rüde von hinten attackiert. Die Rote Karte für den Stendaler Pascal Lemke war die Folge des bis dahin umsichtig agierenden Schiedsrichters Bethke. Aus der dem Freistoß folgenden Situation entwickelte sich die nächste Möglichkeit der Halberstädter. Jacob Frye ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und schloss die Aktion überlegt zum vielumjubelten 2:2 ab. Die Germanen waren am Drücker, mussten aber nur eine Minute später (86.) auf Max Köhler verzichten, der nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot den Rasen verlassen musste.

Das Spiel wurde zunehmend hektischer und von Nickligkeiten bestimmt, mit denen der Schiedsrichter nunmehr seine Probleme bekommen sollte. Die Halberstädter taten ihr Übriges und verzettelten sich im letzten Spielabschnitt in Diskussionen. Mehrere diskutable Pfiffe in der Nachspielzeit heizten die Stimmung zudem an. Ein so zustande gekommener Freistoß von der rechten Strafraumgrenze wurde in der 94. Minute mit dem Siegtreffer des Stendaler Simon Balliet abgeschlossen. Zu allem Überfluss sah Niclas Eheleben nach einem eher unspektakulären Foulspiel in der gleichen Minute die Rote Karte.

„Ein unnötig verlorenes Spitzenspiel, das unter normalen Umständen keinen Sieger verdient hätte“, fasste Steffen Planitzer zusammen. „Wir haben nach dem Rückstand zurück gefunden und uns das 2:2 erarbeitet, gewollt und mehr als verdient. Die fünf Minuten Nachspielzeit waren gerechtfertigt, wir hätten das Spiel ruhig nach Hause fahren müssen. Ein Lernprozess für unser junges Team. Auch wenn einige Schiedsrichterentscheidungen gerade zum Ende des Spiels diskutabel waren, hätten wir den Kopf oben lassen sollen und uns die Belohnung mit nach Hause nehmen müssen“ so die Trainer im Resümee.

VfB Germania Halberstadt: Niehs - Meißner, Kahmann, Brunner, Elster (24. Goksch), Müller (55. Stadler), Köhler, Frye, Eheleben, Dumani (62. Guhl), Staat;

Torfolge: 0:1 Cedric Staat (3.), 1:1 Maurice Schmidt (8.), Marius Schmidt (27.), 2:2 Jakob Frye (85.), 3:2 Simon Balliet (90.+4); Schiedsrichter: Christopher Bethke (Blau-Weiß Gerwisch); Zuschauer: 86.