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Handball Ilsenburger Herren setzen sich Krone auf

An zwei Tagen hat der Spielbezirk West im Rahmen der „Final 4-Turniere“ die Pokalsieger 2017 ermittelt.

Von Florian Bortfeldt 25.04.2017, 10:00

Oschersleben l Bei den Herren siegte der HV Ilsenburg II, bei den Damen triumphierte am Ende der TSV Wefensleben.

Für den Auftakt im Bewos Sportzentrum Oschersleben sorgten am Sonnabend die Männer der Gilde. Nach dem deutlichen 19:11 im Halbfinale gegen den Staffelkonkurrenten der Bezirksklasse, den TSV Wefensleben, ließ die mit einigen Spielern der ersten Mannschaft verstärkte Ilsenburger Sieben ein 14:11 im Endspiel gegen den Gastgeber SV Lok Oschersleben folgen. Das Team von Trainer Christian Goedecke feierte den Bezirkspokalsieg anschließend mit einer Sektdusche unter der Dusche.

Zu den Verstärkungen aus der Verbandsligamannschaft meinte er: „Das haben wir nur gemacht, weil zwei sehr wichtige Akteure fehlten. Dafür habe ich Michael Gohlke und Norman Hoffmann nominiert. Zwei der Verstärkungen haben ohnehin schon vorher im Pokalwettbewerb für uns gespielt.“ Das Endspiel gegen die Hausherren war lange umkämpft, das bestätigte auch Goedecke: „Das 14:11 hört sich deutlicher an, als es wirklich war. Im Finale ging es Spitz auf Knopf zu. Oschersleben war dran, die Partie hätte auch kippen können.“

So aber nahmen die Harzer den „Pott“ mit nach Hause. Als ausschlaggebend für den Triumph nannte der HVI-Coach die Tagesform seiner Mannschaft: „Alle waren absolut heiß auf den Pokal. Dazu kommt eine überragende Defensivleistung. Nur 22 Gegentore in 80 Minuten können sich sehen lassen.“ Die Organisation sah Goedecke positiv. „Das war gut, der zeitliche Ablauf passte, entgegen unserer Befürchtungen im Vorfeld. Es hat allen gefallen.“

Die Halbfinalpaarungen wurden auch bei den Damen erst vor Ort ausgelost. Losglück oder -pech?! – Es kam jedenfalls zum „ewig jungen Duell“ zwischen den beiden Harzer Vertretern HV Ilsenburg und dem HT 1861 Halberstadt. In der Punktspielsaison behielt Staffelsieger HVI zweimal knapp die Oberhand, auch dieses Mal sollte es umkämpft zur Sache gehen – „aber nie unfair“, wie Uwe Schmegner vom HVI ergänzte. Knapp mit 16:15 zog dessen Team in das Endspiel ein. Hier waren die Kräfte aber spürbar schnell verbraucht, denn der TSV Wefensleben lag schnell vorne und baute den Vorsprung stetig aus.

Zwar stellte HVI-Trainer Uwe Schmegner in einer Auszeit seine Abwehr um, doch die Manndeckung gegen Wefenslebens beste Akteurin hatte nur kurz einen positiven Effekt. Der TSV setzte sich am Ende mit zehn Toren Differenz durch, Schmegners Pokalfazit: „Schlussendlich hat man gesehen, dass wir kaum Wechselspielerinnen und damit nur begrenzte Möglichkeiten hatten. Vor dem Finale war uns klar, dass es eng werden würde. Wefensleben hat das gut gemacht. Uns fehlte es nach dem kraftraubenden Prestigeduell mit dem HT 1861 auch an Konzentration. Das soll keine Ausrede sein, denn es ist ja fraglich, ob wir dem Gegner in voller Besetzung erfolgreicher begegnet wären.“ Schmegner lobte die Organisation: „Das war sicherlich sehr gut. Eigentlich mag ich diese Turnierform weniger, würde ein Hin- und Rückspiel bevorzugen, auf der anderen Seite hatte das Charme, vier Teams gemeinsam an einem Tag in einer Sporthalle.“

HT-Trainer Denis Schmid hatte auf Wefensleben als ersten Kontrahenten im Halbfinale gehofft. „Es waren zwar die vier besten Teams der Saison vor Ort – somit war es im Grunde egal, gegen wen man spielen muss, dennoch hätte uns die Spielanlage des TSV wohl eher gepasst. Bei Ilsenburg, dem souveränen Meister unserer Liga, war es schon vom Kopf her eine schwierige Angelegenheit. Man hat aber gesehen – wir waren dran. Anfang der zweiten Halbzeit hat es sich entschieden, als wir beim 10:10 mehrere Chancen nicht genutzt haben.“ Den Vergleich gegen Oschersleben im kleinen Finale nutzte Schmid auch zum Testen. „Ich habe bewusst Spielerinnen mit Perspektive gebracht, damit auch sie Spielanteile bekommen und ein Gefühl für den Wettkampf bekommen.“

Der Vorsitzende des Spielbezirkes West, Hagen Becker, lobte Gastgeber SV Lok für die tolle Organisation an beiden Tagen. „Der Verein hat sich gute Noten verdient. Das hat Lust und Laune gemacht, so etwas in Zukunft wieder durchzuführen. Dass die Frauen ihre Prämien der Krebshilfe gespendet haben zeigt, dass wir eine Handballfamilie sind. Gleichzeitig wurde die Sinnhaftigkeit verdeutlicht, auf Eintrittsgelder zu verzichten, stattdessen hatte der Veranstalter um Spenden gebeten. Das wurde positiv angenommen.“

HV Ilsenburg, Damen: Groero-Linares - Gasz, Greife, Großmann, Bauer, Ehmig, Liebecke, Abel, Dylla; Trainer: Uwe Schmegner; Maria Meyer (Physio).

HT 1861 Halberstadt, Damen: Zabel, Loß - Richter, Sawall, Fröhlich, Konitzer, Kopp, Möller, Vieth, Kayser, Becker, Rudolph; Trainer: Denis Schmid; Claudia Jakobi, Michael Rost (Betreuer).

HV Ilsenburg, Herren: Gelinski, Deuring - Natzenberg, Schneider, Bittner, Drechsler, Parlesack, Gohlke, Dallmann, Fuchs, Ebeling, Hoppe, Hoffmann, Zuzanek; Trainer: Christian Goedecke.