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Rennsteiglauf Den Rennsteig komplett erlaufen

Den Kammweg im Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald hat Irmgard Eggert zum neunten Mal laufend „vermessen“.

Von Gerald Eggert 09.05.2017, 08:00

Halberstadt l 169,294 Kilometer ist der Rennsteig lang. Der Rennsteig hat es Irmgard Eggert angetan. Ende April startete sie zum neunten Mal in Folge beim Rennsteigetappenlauf, der immer im Wechsel von Ost nach West und umgekehrt absolviert wird. Die Halberstädterin war in den vergangenen Jahren also in beiden Richtungen unterwegs. Sie kennt sich aus auf dem Kammweg.

Diesmal startete die einzige Teilnehmerin aus Sachsen-Anhalt mit 36 Gleichgesinnten aus mehreren Bundesländern und Österreich im Eisenacher Stadtteil Hörschel am Ufer der Werra. Die erste Etappe über 34,3 km, immer der Original-Rennsteigmarkierung „R“ folgend, verlangte den Läuferinnen und Läufern gleich sehr viel ab, denn sie führte über den großen Inselsberg (916,5 m).

„Das Thermometer zeigte an dem Tag wenige Grad über Null an“, erinnert sich die Halberstädterin, „ich fand das nicht weiter schlimm. Im Gegenteil, bei solchem Wetter lässt es sich viel besser laufen als bei Hitze oder hoher Luftfeuchtigkeit.“ Die Wetterbedingungen änderten sich an den Folgetagen nur wenig. Es blieb kalt. Ab und zu gab es Schneeschauer. „Für die Läufer war das kein Problem, aber die Streckenbetreuer mussten in der Kälte ausharren.“

Am zweiten Tag wurde nach 27,3 km der Grenzadler bei Oberhof angesteuert. Die nächste Etappe über 27,4 km führte am folgenden Morgen weiter nach Neustadt am Rennweg. 39,9 km lang maß die Strecke nach Spechtsbrunn, ehe auf den letzten 39,4 km zum Endspurt nach Blankenstein angesetzt wurde. Diese Etappe verläuft entlang der bayrisch-thüringischen Grenze und war vor der Wende für den Tourismus nicht zugänglich.

33 Aktive absolvierten die komplette Distanz und ließen sich im Ziel feiern. Unter ihnen war auch Irmgard Eggert. Mit ihrem Ergebnis war die Halberstädterin zufrieden: Für die Bewältigung der fünf Tagesabschnitte benötigte sie insgesamt 20:11:31 Stunden. Damit war sie 6. Frau und Erste in der Seniorinnenwertung. „Es war wieder ein tolles Lauferlebnis. Zumal man inzwischen die meisten ,Wiederholungstäter‘ kennt“, schaut sie zurück, „und wieder einmal hatten die Mitglieder des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins unter der Leitung von Ulrich Röder alles gut organisiert und uns unterwegs hervorragend betreut und verpflegt.“

Der Rennsteig hat es ihr angetan. Denn nach diesem „Training“ startet Irmgard Eggert (Rennsteiglaufverein) am 20. Mai zum 27. Mal beim GutsMuths-Rennsteiglauf. Zum elften Mal nimmt sie sich den langen Kanten (73,5 km) von Eisenach nach Schmiedefeld vor. Bevor sie sich dem Supermarathon widmete, hatte sie bereits 16 Mal den Marathon absolviert. „Ich laufe ja so gerne am Rennsteig durch das Land...“, könnte sie in Anlehnung an das berühmte Lied von Herbert Roth singen.