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Handball Sachsen-Anhalt-Liga: SV Langenweddingen - Landsberger HV 20:19 (8:9) Und das Beste kommt zum Schluss

Von Stefanie Brandt 24.02.2015, 02:31

Den schönsten Siegen gehen nicht immer unbedingt die schönsten Spiele voraus. Auf den Erfolg des SV Langenweddingen am Sonnabend traf diese Weisheit in jedem Falle zu. In Anbetracht der jubelnden Sülzetaler stellte sich aber auch die Frage: Wie bitter muss diese Pleite für den Landsberger HV sein?

Langenweddingen l Selten hatte eine Mannschaft in den letzten Monaten den amtierenden Landesmeister so nahe an einer Heimniederlage. Die Langenweddinger taten sich von Beginn an schwer mit dem Torewerfen. Zwar markierte Carlo Bzdok dann endlich das erste Tor zum 1:0, das war es aber auch erstmal mit der Herrlichkeit der Deinert-Sieben.

Die athletischen, großgewachsenen Landsberger glichen schnell aus und legten nun ihrerseits vor. Vom 2:2 setzten sie sich gar auf 6:2 ab. Der SVL verkürzte auf 5:6 und mit dem 8:7 (27. Minute) gelang Falk Hohmann per Hüftwurf auch noch einmal eine Führung. Doch zur Pause lagen die Gäste schon wieder vorn. Sie profitierten dabei von einem der an diesem Tag zahlreichen Abspielfehler der Sülzetaler.

Das Zusammenspiel der Deinert-Sieben ließ insgesamt zu wünschen übrig, viele einfache Fehler und schwache Torabschlüsse machten es den Gästen leicht. Diese unterbanden zudem mit ihrem schnellen Zurücklaufen nach einem Angriff die Langenweddinger Konter, aus denen sonst viele SVL-Treffer resultieren.

In Durchgang zwei starteten die Landsberger ohne Martin Zander, der sich Ende des ersten Durchgangs eine Rote Karte für ein Foul an Ricardo Schult redlich verdient hatte. Dennoch behielten sie Oberwasser. Nach dem 9:9-Ausgleich brauchten die Gastgeber bis zur 43. Minute, für ein weiteres Tor. Insgesamt stand es 10:12 - so wenige Tore fallen wahrlich selten in der Sporthalle Am Heßberg. Selbst vom Siebenmeterpunkt taten sich die Sülzetaler sehr schwer, verwarfen die Hälfte dieser Möglichkeiten. Glück für den SVL, dass Mark Illig im Tor einige sehr gute Paraden zeigte, so dass auch die Gäste nicht enteilen konnten. Über die Zwischenstände 11:14, 14:17 oder 16:18 ging es in die spannende Schlussphase. Und unglaublich, aber wahr: Nach dem 17:19 ließen die Langenweddinger keinen Gegentreffer mehr zu.

Höhepunkt der Begegnung war dann - frei nach dem Motto "Das Beste kommt zum Schluss" das Tor zum 20:19-Endstand. Ein Wahnsinns-Anspiel von Tim Heine - und ausgerechnet Alexander Rohr, der wegen einer Augenverletzung monatelang pausieren musste, war bei seinem Comeback mit dem Siegtreffer erfolgreich. Danach brach beim SVL der große Jubel aus, während die Landsberger wahrscheinlich selbst nicht glauben konnten, dass sie dieses Spiel am Ende doch noch verloren haben. "Sicherlich war es ein glücklicher Sieg, denn wir haben vieles falsch gemacht. Allein unsere Fehler brachten uns immer wieder in Rückstand, dazu kam noch eine katastrophale Torausbeute", resümierte Coach Deinert.

Langenweddingen: Illig, Krüger - C. Bzdok (1 Tor), Stark, R. Schult (4), Scheller (4), Hohmann (2), Friedrich (4), Deutscher (1), Heine (1), Rohr (3).

7-meter: SVL 3/6; LHV 4/5.Zeit: SVL 4; LHV 5