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Fußball Mit dem Herz in der Hand

Vor knapp 3000 Zuschauern treffen heute um 17.30 Uhr im Landespokal-Halbfinale der FSV Barleben und der 1. FC Magdeburg aufeinander.

Von Christian Meyer 27.04.2016, 05:00

Barleben l Wenn Schiedsrichter Patrick Kluge im Germerstadion das Spiel freigibt, ist der FSV Barleben erneut der große Außenseiter. Eine Rolle, die den Kickern vom Anger durchaus liegt.

„Große Spiele können wir“, ist sich Barlebens Trainer Mario Middendorf einer Stärke seines Teams bewusst. Die knappe Testspielniederlage gegen RB Leipzig (0:1), die letztjährige Niederlage im Landespokal gegen den Halleschen FC (2:5) oder das jüngste Unentschieden gegen Lok Leipzig (1:1) beweisen dies. Dennoch muss sich seine Mannschaft im Vergleich zur trostlosen Niederlage bei Schott Jena (0:1) mächtig steigern. Eine Systemumstellung aufgrund der Qualitäten im FCM-Spiel wird es nicht geben. „Uns fehlt einfach die Zeit, diese Abläufe einzustudieren“, muss Middendorf konstatieren. So wird auch heute vieles im Barleber Spiel über Herz, Wille und Geschlossenheit gehen müssen.

„Der FCM ist natürlich der klare Favorit. Wir müssen wach sein, was den zweiten Ball betrifft und auf ihre körperliche Präsenz gefasst sein“, hebt der FSV-Coach nur zwei der vielen Stärken des Drittligisten hervor. Die Barleber werden tief stehen und versuchen, dem Favoriten so wenig Raum wie möglich zu geben. Middendorf hofft zudem auf Kaltschnäuzigkeit in der Offensive. „Wenn sie uns etwas anbieten, müssen wir da sein.“

Personell ist beim Oberligisten bis auf Rico Schönberg, Philipp Hennecke und Robert Löw alles an Deck. Letzterer laboriert an einer Adduktoren-Verletzung. Ob der Leistungsträger in dieser Saison überhaupt noch einmal spielen kann, ist fraglich. Der Rest des Kaders kann auf einen Einsatz gegen den (Herzens-)Club hoffen. Bekanntlich trug ein Großteil des Barleber Teams in der Vergangenheit das Trikot des Gegners. Für alle in Barleben ist es das Spiel des Jahres, für viele vermutlich das Spiel des Lebens.

Einer beim FSV kennt sich mit Sensationen im Landespokal besonders gut aus. Denny Piele zog vor etwas mehr als vier Jahren mit dem Haldensleber SC gegen den 1. FC Magdeburg (7:6 n.E.) ins Landespokal-Endspiel ein. Dass Sensationen naturgemäß große Ausnahmen sind, musste der Angreifer allerdings vor zwei Jahren erfahren, als sich der FCM gegen den damals von Stephan Grabinski betreuten Landesligisten aus Barleben im Halbfinale deutlich mit 5:0 (2:0) durchsetzte.