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Fußball Kantersieg kein Maßstab

Germania Wulferstedt bleibt in der Landesklasse, Staffel 3 weiter auf Kurs. Gegen Lok Aschersleben gab es einen 6:1-Erfolg.

Von Stefan Grimbach 28.09.2016, 02:00

Wulferstedt l Lok Aschersleben, Branchenprimus der Landesklasse 3 in der Meistersaison 2011/12, ist nach dem vollzogenen Umbruch in dieser Verfassung nicht wiederzuerkennen und nur noch ein Schatten seiner selbst. Am Sonnabend verlor der Landesliga-Absteiger mit 1:6 bei Germania Wulferstedt. Im letzten Spiel am 14. April 2012 fertigte Aschersleben daheim die Wulferstedter noch mit 9:1 ab. Gleiches kann man wohl heute aus Wulferstedter Sicht sagen. Wobei dieser 6:1-Sieg die Verhältnisse nicht vollständig wiedergibt. Hätte Germania zwischenzeitlich nicht einen Gang runtergeschaltet und alle Torchancen konsequenter genutzt, wäre das Ergebnis höher ausgefallen. Darüber zu spekulieren verbietet allerdings der Respekt vor dem Gegner.

Lok-Coach Torsten Göse, einst in Schackstedter Diensten, wirkte nach Abpfiff sichtlich ratlos. Aschersleben stand sofort unter Druck. Die Hausherren legten sich die Gäste nach Belieben zurecht, mussten sich nur noch aussuchen, von welcher Seite sie den lieber hätten. Die ersten Schüsse wehrte der Torhüter noch tapfer ab (zweimal Reimann, 7. Minute, und Schellhase, 11.). Dann traf Reimann vom Strafraumeck in den Winkel, nachdem der Torhüter eine Flanke nach hinten raus runterfischte (12.). Nach perfektem Wechselspiel mit Schellhase traf Schütze zum 2:0. Frei vor dem Torhüter bewahrte er die Ruhe, legte sich den Ball zurecht und schloss mit rechts ab (19.). Ein Solo von Schütze wurde vom Gegner noch abgelaufen (26.).

Dann aus heiterem Himmel der Anschluss der Gäste mit der ersten Chance. Wendenburg wollte eine Flanke nur in die Mitte verlängern, traf den Ball aber so konfus, dass er für Mantke zufällig unerreichbar direkt ins lange Eck rollte (30.). Wulferstedt war in den nächsten Minuten zunächst weniger kompromisslos. Die Zielstrebigkeit fehlte etwas. Wichtig war das 3:1 vor der Pause. Schütze behauptete ruhig den Ball, legte am Sechzehner auf Reimann ab und dessen Schuss war drin (40.). In der zweiten Halbzeit keine Körpersprache und auch kein Aufbäumen der Gäste mehr. Schadensbegrenzung war ihre Motivation. Reimann verpasste gleich das 4:1 völlig freistehend (46.). Das holte dann Brunke mit sattem Schuss nach, nachdem Schütze schön quergelegt hatte (49.). Ein Schütze-Freistoß wurde gut gehalten (52.). Schütze selbst nahm einen hohen Ball runter, marschierte noch ein paar Meter und traf zum 5:1 (68.). Das Spiel wurde gemütlicher, wie das sonnige Herbstwetter. Wulferstedt tat schon längst nur noch das Nötigste, was auch reichte. Nachdem weitere Chancen ungenutzt blieben (73., 77., 82.), setzte Schrader den Schlusspunkt zum 6:1 (85.). Das Lok-Spiel ist sicherlich kein Maßstab für die Leistungsanforderungen der Liga. Die nächsten Spiele (Nienburg, Langenstein) werden sicherlich wesentlich intensiver.

Germania Wulferstedt: Mantke – Zimmermann, Behrens, Charwat, Kassebaum, Brunke, Dilge, Schellhase (55. Schrader), Reimann, Rzehaczek (69. Haberland), Schütze.

Torfolge: 1:0 Reimann (12.), 2:0 Schütze (19.), 2:1 Wendenburg (30.), 3:1 Reimann (40.), 4:1 Brunke (49.), 5:1 Schütze (68.), 6:1 Schrader (85.).

Schiedsrichter: Patrick Menz, Gerald Heuer, Leon Friedmann.

Zuschauer: 122.