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Fußball Schütze nimmt Geschenk dankend an

Am Sonntag hat Germania Wulferstedt das Derby gegen den Oscherslebener SC gewonnen.

Von Stefan Grimbach 13.09.2016, 23:01

Wulferstedt l Die Geschichtsbücher verraten, dass sich die beiden ersten Herrenmannschaften im Jahre 1947 zuletzt im Pflichtspiel gegenüberstanden. Die Neuauflage gewann nun der kleine gegen den großen Nachbarn mit 3:1. In Wulferstedt herrschte pure Vorfreude auf das Duell. Aber auch der Respekt war groß. Schließlich muss man sehen, wo Germania herkommt und welche Wege der OSC schon beschritten hat. Mit Jekal, Dräger und Zabel traten zudem noch drei Ex-Germanen an – sicherlich ein Pluspunkt der Jungs von Thomas Klare und ein ganz klarer emotionaler Aspekt für beide Teams und die Zuschauer.

Aus Vorfreude wurde anhand des Spielgeschehens dann erstmal Skepsis, denn der OSC hatte klar die besseren Argumente in den ersten 25 Minuten. Die Gäste begannen mutig, stellten ihre Spitzen Huth und Wulf wie auch Zabel hoch ein und verhinderten so den kontrollierten Spielaufbau der Germanen. So tritt nicht jeder in Wulferstedt auf, und das wussten die Bodestädter. Der OSC stellte den Hausherren eine Aufgabe, mit der man zu tun hatte. Das Wulferstedter Mittelfeld tat sich schwer, der Ball war schnell wieder weg, die Abwehraktionen wirkten einige Male träge und die Klare-Elf war am Drücker.

Die erste richtige Chance nutzte der OSC auch gleich zur verdienten Führung. Philipp Jekal war auf dem rechten Flügel schneller. Seine Flanke wurde von Huth im Zentrum verpasst, doch der unbewachte Martin Wulf lief an und konnte Oliver Mantke per Direktabnahme überwinden (19.). Ebenfalls mit der ersten Möglichkeit fiel der Ausgleich. Wulferstedt musste ihn erzwingen. Schellhase machte den Ball im Strafraum fest, schoss aus der Drehung, Rütze musste den Ball prallen lassen. Ilsmann setzte kämpferisch nach und drückte den Ball ins Netz (26.).

Das 2:1 der Gastgeber war ein Treffer der Marke „Silbertablett“. Rützes verunglückter Abschlag landete vor den Beinen von Christian Schütze, der den Ball gedankenschnell in die rechte untere Ecke schoss (35.). Wulferstedt hatte das Selbstvertrauen zurück. Zum Pausenpfiff war nun Germania auch psychologisch im Vorteil.

Die zweite Halbzeit stand im Bewusstsein der Tatsache, dass ein Rückstand auf Wulferstedter Boden nicht so einfach aufholbar ist. Wulferstedt bekam über den engagierten kämpferischen Einsatz Auftrieb und hatte nun Vorteile. Martin Ilsmann ragte aus dieser kämpferischen Mannschaftsleistung noch heraus. Er besorgte mit seinem zweiten Treffer eine leise Vorentscheidung. Ein schneller Einwurf von Stadler, Ilsmann lief auf Rütze zu, machte noch eine Körpertäuschung und schoss zwischen Torhüter und Pfosten neckisch ein (3:1, 63.). Der Jubel war grenzenlos. Der OSC hatte dem nicht mehr viel entgegenzusetzen. Der eingewechselte Daniel Hoffmann strahlte nochmal Kopfballstärke aus, jedoch gelang nichts Zählbares mehr. Das Derby blieb bis auf einige emotional auch nicht ungewöhnliche Nicklichkeiten fair. Der OSC muss sich fragen lassen, warum er nach dem 1:0 nicht weiter so konsequent aufgetreten ist und den Gastgeber erstarken ließ.

Entsprechend einer überzeugenden zweiten Halbzeit ist der Sieg des kleinen Nachbarn nicht unverdient.

 

Torfolge: 0:1 Wulf (19.), 1:1 Ilsmann (26.), 2:1 Schütze (35.), 3:1 Ilsmann (63.).

Germania Wulferstedt: Mantke – Ilsmann, Behrens, Brunke, Schrader, Schellhase (90. Kassebaum), Schütze, Charwat, Stadler, Rzehaczek (78. Hoffmeister), Dilge.

Oscherslebener SC: Rütze – Dolle (85. Köpp), Winterberg, Dräger, Buchholz, Rasch (67. Fessel), Jekal, Zabel, Huth, Wulf, Lemke (54. Hoffmann).

Schiedsrichter: David Kawitzke, Sarah Hartmann, Dieter Splettstößer.

Zuschauer: 288.