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Gästetrainer Vollmann ist ratlos

11.05.2015, 15:25

Ein Fußballspiel des Zungeschnalzens, aber auch des Kopschüttelns haben die Zuschauer der Partie Lok Stendal gegen Edelweiß Arnstedt am Sonnabend erlebt. Die Gäste holten drei Punkte. Einer der heftigsten Kopfschüttler war deren Trainer.

Stendal l Thomas Vollmann, Coach des Tabellendritten Arnstedt, meinte nachdem er mit seiner Mannschaft jubelte, zur seinem Stendaler Kollegen Sven Körner völlig ratlos: "Ich weiß nicht, warum wir hier gewonnen haben."

Das ist nachzuvollziehen. Lok bot nämlich über 70 Minuten lang eine beeindruckend starke Leistung. Es war eindeutig das Beste, was in der laufenden Serie im Stadion Am Hölzchen zu sehen war. Der Tabellendritte wurde beschäftig wie wohl kaum bisher, teilweise gar vorgeführt.

2:0 stand es auch noch in der 80. Minute. Etwa zu dem Zeitpunkt überlegte ich mir, welche Überschrift der Montag-Artikel zu diesem Spiel bekommen soll. An "Fußball zelebrieren" hatte ich gedacht.

Dann aber kam die totale Wende. "Es gab an diesem Nachmittag zwei Spiele im Stadion. Wir haben das dritte Tor nicht gemacht. Nur das kann ich der Mannschaft vorwerfen. Ab etwa der 75. Minute haben wir uns selbst in Hektik versetzt. Fußball kann gnadenlos sein", so Lok-Coach Körner

Wenn Hektik herrscht, bleiben Fehler nicht aus, und die machten die Gastgeber nun. Da war Strafraumspieler und Vollstrecker Matthias Härtl in seinem Element und erzielte humorlos seine Saisontore 26, 27 und 28. Damit versetzte er die Lok-Fans in Schockstarre.

Stendals Trainer war spätestens gestern wieder sehr gefasst und schaute voraus: "Wir stehen jetzt bei 43 Saisonpunkten, 22 davon haben wir in der Rückrunde geholt. Nunmehr stehen noch vier Partien an. Aus denen wollen wir neun bis zwölf Zähler holen." Wenn das Team das Niveau der letzten Partien beibehält und keinen "Betriebsunfall" mehr erleidet, ist das durchaus realistisch.

Sven Körner wurde am Sonnabend 33. Scherzhaft meinte ich vor Spielbeginn zu ihm: "Dann wird`s bestimmt ein 3:3." Als aus dem 2:0 ein 2:3 wurde und noch einige Minuten zu spielen waren, bekam ich zu hören: "Wenn jetzt wirklich noch ein Tor für Lok fällt, kannst Du beruflich umsatteln. Du brauchst Dir nur ein Zelt und eine Glaskugel kaufen."