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Handball Titelverteidigung ohne Aufstieg

Die Sachsen-Anhalt-Liga-Männer des SV Oebisfelde haben wiederholt die Saison auf dem ersten Platz beendet

Von Jens Pickert 17.06.2017, 10:00

Oebisfelde l Und konnten damit erneut die Landesmeisterschaft feiern. Es war der vierte Titel insgesamt für die Allerstädter. Allerdings verzichten die Oebisfelder wie im vergangenen Jahr auf den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga.„Zuerst einmal Kompliment an das Trainerteam und die Mannschaft für die gezeigte Leistung. Mit der erneuten Landesmeisterschaft haben wir uns auch wieder das Aufstiegsrecht erarbeitet. Bereits während der Saison haben wir öffentlich gemacht, dass wir auf ein mögliches Aufstiegsrecht erneut verzichten werden“, erklärte Teammanager Detlef Miegel und konkretisierte:

„Der Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga macht für uns nur Sinn, wenn wir überzeugt sind, auch dort die Klasse zu halten. Bei der Leistungsdichte in der Mitteldeutschen wird es immer schwerer, konkurrenzfähig zu sein. Dies trifft sowohl für den sportlichen, als auch für den wirtschaftlichen Bereich zu. Im vergangenen und in diesem Jahr konnten wir diesen Schritt noch nicht gehen. Die finanziellen Risiken wären einfach zu hoch und wohin das führen kann, zeigen uns aktuelle Beispiele wie TuS Radis.

Wenn die nötigen sportlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen vorliegen, werden wir den Weg in die 4. Liga wagen. Unsere erste Männermannschaft wieder in der Oberliga zu etablieren ist eine große Herausforderung, an der wir gemeinsam weiter arbeiten werden.“

„Für unsere Spieler und auch für das Trainerteam ist es natürlich schade und ein wenig enttäuschend, dass wir erneut nicht den nächsten Schritt wagen. Denn wir als Sportler haben selbstverständlich Ziele. Dieses Ziel haben wir wie in der vergangenen Saison erreicht. Aber auch wir müssen mit Blick auf die Mannschaft, ob sie in der Mitteldeutschen konkurrenzfähig ist und auf die finanzielle Lage des Vereins, realistisch sein“, sagte SVO-Meistertrainer Thomas Meinel.

Für den erfahrenen Übungsleiter war die Titelverteidigung indes keine Selbstverständlichkeit. Grund: Stammkräfte, Thomas Thiele, Christian Herrmann, der verletzungsbedingt als Co-Trainer einstieg, und Nico Bischoff, standen nicht mehr zur Verfügung. Zumeist junge Akteure, Johannes Frenkel und Tim Schroeter vom SVT Salzwedel, Nils Oraschewski aus der eigenen Jugend, Torhüter Manuel Weis vom alten Kontrahenten aus Solpke/Mieste und Florian Kamm vom BSV Magdeburg rückten nach.

Ziel Nummer eins war daher nicht unbedingt die Verteidigung der Meisterschaft, sondern der Einbau der Neuzugänge. Dazu Trainer Meinel: „Zunächst passte die Abstimmung noch nicht, so dass es, wie beispielsweise im Heimspiel gegen Langenweddingen, zu Problemen kam und wir uns in der frühen Phase der Saison im Tabellenkeller wiederfanden. Doch nach und nach wurde es besser. Im Endeffekt war ich sogar überrascht, wie gut der Einbau funktioniert hat. Natürlich gab es bis in die Endphase enge Spiel und auch eine Niederlage. Doch gemeinsam haben wir es geschafft. Unsere Stärke war die Geschlossenheit. Daher waren wir meiner Meinung nach nur schwer auszurechnen.“

Großen Anteil daran, dass die Neuzugänge schnell Fuß fassen konnten, hatten vor allem „die Leitwölfe“, wie es Thomas Meinel formulierte. Dazu zählen beispielsweise der 36 Jahre alte Andreas Kalupke, Kapitän Florian Seiler, Alexander Vogel, Michael Meichsner und Tormann Thomas Drese. Aber auch die Jüngeren, wie Pascal Koitek, Oliver Meinel und Phil Schliephake, übernahmen bei der Integration wichtige Rollen. „Die „Alten“ haben die „Neuen“ hervorragend aufgenommen und ihnen sehr viel vermittelt“, lobte daher der SVO-Trainer.

Lob gab es auch von Detlef Miegel: „ Die Integration der Neuzugänge war noch vor der Titelverteidigung vorrangiges Ziel. Das ist uns gemeinsam gelungen. Mit den gezeigten Leistungen aller Spieler bin ich sehr zufrieden. Unsere Neuzugänge haben im hohen Maße Anteil an der erneuten Landesmeisterschaft. Ich bin überzeugt, dass sie das Leistungsniveau der Mannschaft in der kommenden Saison weiter mitbestimmen werden.“

Apropos neue Saison: die soll laut vorläufigem Spielplan am 26. August mit einem Heimspiel der Allerstädter gegen TuS Radis starten. Die TuS-Männer verabschiedeten sich trotz eines starken siebten Ranges in der Mitteldeutschen Oberliga aus finanziellen Gründen aus der vierten Liga.

Welches personelle Gesicht die Oebisfelder in der neuen Spielserie haben werden, ist noch nicht entschieden. „Der Kader der Mannschaft wird sich nur wenig verändern. Florian Seiler haben wir bereits verabschiedet. Torhüter Tobias Stefani und Kreisläufer Paul Breiteneder werden in der neuen Saison das Team der 2. Mannschaft in der 1. Nordliga verstärken. Für Paul wird Karl Breiteneder am Kreis fest in den Kader der Ersten aufrücken. Johannes Frenkel wird im Oktober ein Studium beginnen. Wie umfänglich er der Mannschaft zur Verfügung stehen kann, ist abhängig seines zukünftigen Studienortes“, informierte Teammanager Miegel und fügte hinzu: „Die Planungen für den Kader der Saison 2017/2018 sind aber damit noch nicht abgeschlossen. Aktuell führe ich noch Gespräche mit weiteren Spielern, um dem Trainergespann auf der linken Außenbahn und im Rückraum mehr Alternativen anbieten zu können. Bis zum Trainingsauftakt am 19. Juli sollen die Gespräche abgeschlossen sein“.

Klar ist aber, dass die zahlreichen SVO-Angänger, ob aus der Stadt selbst, seinen Ortsteilen oder aus der Region, ihre Mannschaft weiterhin unterstützen und die Daumen drücken werden. Vielleicht klappt es mit dem Titel-Hattrick und, was sich auch viele Fans wünschen, endlich mit dem Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga.