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Wasserball,2.LigaOst Ersatzgeschwächte Magdeburger trotzen Spitzenreiter Brandenburg 10:10 ab Mit toller Moral immer wieder aufgeholt

Von Hans-Joachim Malli 08.04.2014, 03:20

Nach dem 10:10 gegen Tabellenführer SG Brandenburg rutschte die Wasserball Union Magdeburg zwar auf den dritten Rang ab, hat dennoch alle Chancen auf eine Rückkehr in die Bundesliga.

Stadtfeld l Das liegt weniger am aktuellen Tabellenstand, sondern an den zahlreichen Unwägbarkeiten in der 2. Liga Ost. So dürfen das zweitplatzierte Stepp Prag ebenso wenig aufsteigen wie der punktgleiche Tabellenvierte SG Neukölln II. Zudem wollen Insider wissen, dass die führenden Brandenburger gar nicht aufsteigen wollen.

Vor dem Topspiel am Sonnabend in der mit rund 200 Zuschauern gut gefüllten Dynamohalle musste WUM-Trainer Thomas Struffmann neben den verhinderten Markus Vieth und Holger Dammbrück kurzfristig auch noch auf die verletzten Frederic Wolfgram (Hüfte) und Ilia Butikashvili (Knie) verzichten. So wurden die Youngsters Wilhelm Block, Lukas Schulle und Vincent Winkler "eingeflogen", die am Vormittag noch mit Spandau in der U-18-Bundesliga spielten. Der erst 16-jährige Winkler kam dabei sogar zu seinem Debüt bei den Männern.

In dem umkämpften Spitzenspiel schenkten sich beide Teams nichts, brannte förmlich das Wasser. Beleg sind die zehn (Magdeburg) bzw. zwölf (Brandenburg) Strafen, wobei Dennis Kohnert nach seiner dritten Herausstellung bereits Mitte des dritten Viertels für immer aus dem Wasser musste.

Die Gastgeber gingen während des gesamten Spiels nicht einmal in Führung, zeigten aber eine tolle Moral. Nach dem ersten Viertel lagen sie 2:4 hinten, wobei die Havelstädter clever ihre Überzahlangriffe nutzten. Tim Richter und zweimal Geburtstagskind Patrick Stelzner glichen den 2:5-Rückstand zum 5:5 aus, doch zur Halbzeitpause führten die Brandenburger durch eine schöne Direktabnahme von Jan-David Peters wieder mit 6:5.

Als die Gäste zu Beginn des vierten Viertels gar auf 9:6 davonzogen, schien die Entscheidung gefallen. Doch Sebastian Held mit einem Heber zum 7:9, Tom Hagendorf unter Bedrängnis zum 8:9 und Nils Wiese vier Minuten vor Schluss zum 9:9 sorgten für den erneuten Ausgleich (28.). Sebastian Mischur, Bruder von SG-Trainer Sascha Mischur, besorgte das 10:9 für die Brandenburger, das der überragende WUM-Kapitän Patrick Stelzner 76 Sekunden vor Schluss zum 10:10-Endstand ausglich. Dann vertändelte die WUM einen Überzahlangriff, traf Brandenburgs Marcel Gruhn Sekunden vor Schluss nur die Latte des WUM-Tores.

WUM-Coach Struffmann nach dem Spiel: "Beide hatten den Sieg in der Hand, das sagt alles über die Dramatik. Wir schauen von Spiel zu Spiel, müssen den Spannungsbogen gegen Spandau hochhalten."