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Wasserball Ehemaliger WUM-Sportler wird mit deutscher U17-Mannschaft in Baku Achter Winkler erreicht großes Ziel

Von Dennis Uhlemann 04.07.2015, 01:05

Leistungssportler Vincent Winkler erfüllte sich in diesem Jahr seinen Traum und nahm an den ersten Europaspielen in Baku teil. Grundstein dafür war sein Wechsel von Magdeburg nach Hannover im vergangenen Jahr. Nun plant der Diesdorfer die nächsten großen Schritte.

Magdeburg l "Die Europaspiele in zwei Jahren sind mein großes Ziel", so beschrieb Vincent Winkler 2013 seine Pläne für die Zukunft. Nach zwei Jahren harter Arbeit, vieler Reisen durch Europa und einigen Strapazen hat sich der Wasserballer den Traum von Baku 2015 nun verwirklicht.

Durch konstant gute Leistungen blieb er stets in der Nationalmannschaft und flog mit der U17-Auswahl nach Aserbaidschan. "Ich war sehr glücklich, dass ich es geschafft hatte. Es war eine schöne Erfahrung und eine Ehre, Deutschland bei den Europaspielen vertreten zu können", so der heute 16-jährige Sportler.

Die deutschen Wasserballer schieden im Viertelfinale gegen Kroatien aus, haben von 16 teilnehmenden Nationen den achten Platz belegt. "Es ist schon ein gutes Ergebnis für den deutschen Wasserball, auch wenn mehr drin war", fasste Winkler zusammen. Das knappe Ausscheiden gegen die cleveren Kroaten war für die deutschen Nachwuchssportler zwar ärgerlich, trübte die Eindrücke aber nur bedingt.

Denn Center-Verteidiger Vincent Winkler hat als einer von insgesamt 265 deutschen Sportlern an den ersten Europaspielen überhaupt teilgenommen und das Spektakel in Baku miterlebt - auch wenn er von der Stadt nicht viel mitbekommen hat. Winkler betonte: "Wir waren nicht dort, um Urlaub zu machen, sondern für die Wettkämpfe."

Das unterstreicht noch einmal die Mentalität, die er schon von klein auf innehatte. Der Magdeburger kam zwar erst als Zwölfjähriger zum Wasserball, war aber schon vorher Leistungsschwimmer. Ab 2010 spielte Winkler für die Wasserballunion Magdeburg (WUM). Spätestens als er vor zwei Jahren dann mit Doppelspielrecht sowohl für die Herren der WUM als auch für Spandau 04 Berlin in der U17-Bundesliga spielte, wurde sein Talent deutlich.

Zweimal wöchentlich stand für den Magdeburger ein Training in Berlin an - das ständige Pendeln war eine Belastung für den damaligen Zehntklässler. Im September 2014 wechselte Winkler deshalb zu den White Sharks nach Hannover, geht seitdem auf das dortige Humboldt-Gymnasium und lebt im Internat. Gute Bedingungen, kurze Wege und eine gewonnene U17-Bundesliga-Meisterschaft mit den White Sharks in diesem Jahr zeigen: In Hannover war eine ideale Vorbereitung auf Baku möglich.

Aufgrund der vielen Trainingslager war für Winkler kaum Unterricht möglich. Polen, Slowakei, Malta, Kroatien - der 16-Jährige reiste für Turniere durch ganz Europa, lernte andere Länder und auch andere Sportler kennen. Die Schule blieb allerdings etwas auf der Strecke. Ab der zwölften Klasse soll die schulische Ausbildung wieder im Mittelpunkt stehen. Und danach? "Das lass ich mir noch offen", lächelte der Magdeburger.

Sportlich weiß Vincent Winkler allerdings genau, wo es hingehen soll. Zunächst will er in Hannover in die Herrenmannschaft aufrücken und Bundesliga spielen, in einigen Jahren soll dann auch der Sprung in die A-Nationalmannschaft folgen. Der "Fünf-Jahres-Plan" scheint klar definiert: Nach Baku 2015 will sich der Athlet mit Tokio 2020 auch den olympischen Traum erfüllen.