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Volksstimme fragte im Stadtplanungsamt nach, wie es nach dem Architekturwettbewerb weitergehen soll Das neue Wissenschaftsquartier – keine Sache von heute auf morgen

Von Peter Ließmann 15.03.2010, 05:52

Uni-Campus und Wissenschaftshafen sollen in den kommenden Jahren zu einem Wissenschaftsquartier zusammenwachsen. Dafür hatte die Stadt einen Planungswettbewerb ausgeschrieben und im Februar eine Gruppe von Berliner Planern mit einem ersten Preis belohnt. Die Volksstimme wollte wissen, wie es jetzt mit den Planungen weitergehen soll und fragte im Stadtplanungsamt nach.

Magdeburg. Im vergangenen Monat hat die Stadt im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs eine Gruppe Berliner Stadtplaner und Architekten mit einem ersten Preis belohnt. Die Stadtplaner sollten sich Gedanken darüber machen, wie der Wissenschaftshafen mit dem Uni-Campus räumlich verbunden werden und wie der Wissenschaftshafen zukunftsweisend gestaltet werden könnte. Gewonnen haben die Berliner Planer, weil sie Neues und Bestehendes sehr gut in Einklang gebracht hätten, sagte Baubeigeordneter Dieter Scheidemann.

Aber wie geht es jetzt weiter mit der Entwicklung des neuen Quartiers ? Bis etwa 2011 solle für das Gelände, das vom Uni-Campus an der Gareisstraße Richtung Osten über die Sandtorstraße und dann Richtung Norden bis zum Ende des Handelshafens, jetzt Wissenschaftshafen, reicht, ein städtebaulicher Rahmenplan entwickelt werden, so Dieter Scheidemann. An diesen Planungen würden die Berliner Planer maßgeblich mit beteiligt. Dieser Rahmenplan habe dann zwar nur einen Lenkungscharakter, man gehe aber davon aus, dass er von potenziellen Investoren und Bauherren auch eingehalten werde. " Es ist schon jetzt so, dass Investoren ganz gezielt in den Wissenschaftshafen wollen, weil sie damit rechnen, dort eine ganz spezifische Atmosphäre vorzufinden, die zu ihren Unternehmungen passt ", sagt Scheidemann.

Ziel ist es, den Uni-Campus mit dem Wissenschaftshafen zu verbinden und gleichzeitig das Hafengelände zu einem attraktiven Unternehmens- und Wohnstandort zu entwickeln.

Stellt sich die Frage, was im Konzept der Berliner Planer das Besondere ist. " Sie haben den vorhandenen Bestand an historischen Gebäuden sehr gut mit neuen Möglichkeiten verbunden ", sagt Heinz-Joachim Olbricht, Leiter des Stadtplanungsamtes. Gleichzeitig sei die Elbe und das Gelände beidseitig der Theodor-Kozlowski-Straße mit einbezogen worden. Auch dort gebe es natürlich einen Ist-Bestand, der berücksichtigt werden müsse. Und gerade an der Kozlowskistraße habe man es mit einem Industrie- und Gewerbebestand zu tun, der schwierig zu beplanen sei.

Keine Hast

Ein großes Plus im Wissenschaftshafen seien die dort ansässigen Vereine, wie die Eisenbahnfreude mit ihrem großen Wagenbestand, der Hafen-Verein, der die historischen Krananlagen pflege und die " Gustav Zeuner ". Das seien alles ganz spezielle Besonderheiten des Hafens, die ebenfalls mit in die Rahmenplanungen einfließen müssen, so Heinz-Joachim Olbricht.

Das klingt erst einmal sehr theoretisch ? Sei es natürlich auch, so Dieter Scheidemann. Die Planer hätten einen Entwurf geschaffen, in dem sehr viel Umsetzungsfähiges zu finden sei. Jetzt gehe es darum, das Mögliche mit dem Machbaren in Einklang zu bringen.

" Dazu werden wir uns ein erstes Mal am 22. März treffen und damit beginnen, ganz in Ruhe durch das Gelände zu gehen ", sagt Dieter Scheidemann. Das passiere tatsächlich, also zu Fuß, und natürlich auch theoretisch, indem alle vorhandenen Unterlagen und Pläne gesichtet würden.

Wichtig sei dabei aber, dass die Berliner Planer schon jetzt bei jeder Veränderung und bei jedem Projekt, das den Wissenschaftshafen betreffe, mit einbezogen würden.

Auf die Frage, ob es vielleicht einen groben Zeitplan gebe, wie sich das Wissenschaftsquartier in den kommenden Jahren entwickeln soll, wiederholt Dieter Scheidemann, was er bei der Preisverleihung im Februar in der Uni-Bibliothek gesagt hatte : " Hier müssen wir in Jahrzehnten denken. " Manchmal entwickele sich eine Eigendynamik, wenn es viele Investoren gebe, es kann aber auch länger dauern. " Hast sei auch gar nicht angebracht. " Wir wollen mit dem Rahmenplan vor allem auch eine nachhaltige Entwicklung schaffen, die in vielen Jahren noch Bestand haben soll, gleichzeitig aber auch Raum für Veränderungen bietet. "