1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Gestorben auf der Suche nach Gerechtigkeit

Heute : Fünf neue Stolpersteine Gestorben auf der Suche nach Gerechtigkeit

05.02.2010, 04:52

Altstadt ( ba ). 65 Jahre ist es jetzt her, dass Mitglieder der Magdeburger Widerstandsgruppe gegen den Naziterror um Hermann Danz im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet wurden – am. 5. Februar 1945. Aus diesem Anlass hat die Arbeitsgruppe " Stolpersteine für Magdeburg " für diesen Tag die Verlegung von Stolpersteinen geplant, die an sie dort erinnern sollen, wo die Ermordeten in Magdeburg ihren Wohnsitz hatten.

Straßennamen erinnern an sie, die Danz- und die Materlikstraße, der Schellheimerplatz, eine Rödel- und eine Schwantesstraße. Und wer in der DDR aufwuchs, wurde oft an sie als Märtyrer der kommunistischen Bewegung erinnert, Hermann Danz, Hans Schellheimer, Fritz Rödel, Martin Schwantes und Hubert Materlik. Vielleicht zu oft und zu einseitig. Das hat vielen die Neugierde genommen, mehr über das Leben und Schicksal der Männer zu erfahren, die durch ein Unrechtsurteil ihr Leben verloren.

Wie Otto und Anni Schlein oder Georg Singer, im Gedenken an die sich schon Stolpersteine in Magdeburg finden, sind sie in der Zeit der Weimarer Republik Kommunisten geworden, ihr Leben war geprägt von der Suche nach mehr sozialer Gerechtigkeit.

Zwischen 1933 und 1945 haben sie Widerstand geleistet, haben dafür viel Leid auf sich genommen und unter Lebensgefahr versucht, etwas gegen die Nazidiktatur zu tun, couragiert und ohne Kompromisse.

Oft waren sie und auch ihre Frauen in Haft, Martin Schwantes sieben Jahre, Hans Schellheimer mehrfach zwei bis drei Jahre, und Cläre Schellheimer und Eva Lippold, die Lebensgefährtin von Hermann Danz, überlebten die Gefängnishaft nur, weil der Krieg zu Ende war, ehe sie verurteilt wurden.

Gedenken auf dem Westfriedhof

Angehörige werden mit dabei sein, wenn heute zwischen 10 und 12. 30 Uhr Stolpersteine verlegt werden : vor der Oststraße, der Wittenberger Straße 19, der Otto-von-Guericke-Str. 11, der Helmstedter Straße 24 und der Kleinen Lindenallee 3.

Angesichts des besonderen Datums, an dem vor 65 Jahren vier der fünf Männer hingerichtet wurden – Hubert Materlik fand schon wenige Tage nach der Verhaftung den Tod – soll an ihren Gräbern im Ehrenhain auf dem Westfriedhof sich um 13. 30 Uhr ein gemeinsames Gedenken anschließen.