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SCM-Manager Schmedt versichert: Magdeburger Handball-Nachwuchskonzept wird fortgeführt Zweite Mannschaft darf keine Kuschelzone sein

Von Hans-Joachim Malli 10.02.2011, 05:27

Das Nachwuchskonzept der SCM-Handballer wird fortgeführt, versicherten Manager Marc-Henrik Schmedt (41) und Geschäftsstellenleiter Steffen Stiebler (39) gestern im Volksstimme-Gespräch unisono.

Magdeburg. Damit wiesen die beiden Hauptverantwortlichen der SCM-Handballer angesicht der jüngsten Entwicklungen aufkommende Befürchtungen zurück, das Magdeburger Nachwuchskonzept sei ein Auslaufmodell.

In der dritten Liga sollen die Youngsters sich zumindest im Mittelfeld halten können. Neben fünf Akteuren, die im Sommer aus der A-Jugend kommen (Balster, Drude, Märtner, Musche und Schmidt), und weiteren A-Jugendlichen sollen auch von außerhalb Spieler dazukommen. Schmedt: "Wir brauchen mit Sicherheit fünf, sechs Spieler von anderen Vereinen zwischen 18 und 21 Jahren, um wettbewerbsfähig zu sein. Vielleicht kommt auch der eine oder anderer Rückkehrer. Andererseits jagen wir niemanden vom Hof, allerdings müssen beide Seiten wollen."

Verteidigt hat Schmedt den Weggang von Philipp Weber, Benjamin Meschke sowie Dario Quenstedt: "Stellen Sie sich einmal vor, wir würden am Sonntag gegen den HSV mit Quen-stedt, Weber und Meschke in der Anfangsformation beginnen ... Der Schritt von Weber und Meschke in die 2. Liga ist richtig. Sie sind hochbegabt und werden sich weiterentwickeln."

Das Nachwuchskonzept des SCM werde weitergeführt, versicherten Schmedt und Stiebler, nicht nur, weil die Zertifizierung durch die HBL eine zweite und A-Jugend-Mannschaft vorschreiben, sondern weil es sich prinzipiell bewährt habe. Allerdings gelte es, alles auf den Prüfstand zu stellen. Schmedt: "Wir müssen selbstkritisch feststellen, dass wir auf hohem Niveau stehengeblieben sind, andere aufholt haben."

Als Beweis führt der doppelte Geschäftsführer an: "Mittlerweile besitzen elf Bundesligisten ein handballspezifisches Jugendinternat." Und auch das ist heute laut Schmedt anders: "Als wir mit dem Aufbau der Youngsters begannen, hatte ein Spieler einen Berater, heute dagegen schon fast jeder A-Jugendliche."

Schmedt und Stiebler, die sich für die 1. und 2. Mannschaft verantwortlich sehen, während die wirtschaftlichen Grundlagen für den Nachwuchs über den Verein und die Abteilung erfolgen, drängen darauf, dass mit Blick auf die Talenteförderung Reserven in der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, der Kommunikation mit den Eltern und der Umfeldgestaltung abgebaut werden. Zugleich fordern beide, dass die zweite Mannschaft keine "Kuschelzone" sein darf, nach dem Motto: Wenn wir gewinnen, ist alles schön. Wird verloren, ist das nicht so schlimm.

Der Nachfolger von Youngsters-Trainer Christian Prokop (Schmedt: "Wir akzeptieren seine Entscheidung, er will höherklassig arbeiten") soll in der kommenden Woche präsentiert werden und keine vereinsinterne Lösung sein."