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1. FC Magdeburg II mit Aberglauben und Psychotricks im Abstiegskampf zum Sieg Coach Sandhowe und das grüne Leibchen

Von Hans-Joachim Malli 08.03.2011, 05:33

Cracau. "Wir sollten immer hier spielen", so Magdeburgs U-23-Trainer Wolfgang Sandhowe nach dem 2:0-Erfolg über Erzgebirge Aue II auf Platz 2 neben der MDCC-Arena. Der Nebenplatz scheint ein gutes Geläuf für die Oberliga-Kicker der FCM-Zweiten zu sein, denn im November wurde dort Borea Dresden mit 4:2 geschlagen.

Sandhowe griff am Sonntag aber noch viel tiefer in die Trickkiste, saß im grünen Trainingsleibchen auf der Bank und erklärte hinterher die Bewandnis: "Vor dem Spiel habe ich jedem einzelnen der Jungs die individuell-taktische Aufgabe erklärt und mir in die Hand versprechen lassen, dass er sie hundertprozentig umsetzt. Vor dem Weg nach draußen habe ich noch darauf verwiesen, dass ich mir das grüne Leibchen überziehe, damit mich jeder sofort erkennt und sich daran erinnert, was er mir versprochen hat. Das hat gewirkt. Manchmal muss man eben Reizpunkte setzen und mal was Neues ausprobieren. Ich bin zufrieden."

Aus dem geschlossen auftretenden Kollektiv, in dem einer für den anderen einstand und kein Ball freiwillig verloren gegeben wurden, wollte der 57-jährige Coach niemanden besonders hervorheben, erklärte am Tag danach aber dann doch: "Ist doch ein Ding, wie man einen Stürmer zum Verteidiger umschulen kann und das in kürzester Zeit."

Dabei hatte er Philipp Glage im Blick, der nach dem Wechsel von Martin Gebauer zum Verbandsligisten 1. FC Lok Stendal immer besser als rechter Außenverteidiger zurechtkommt. Gegen die Erzgebirgs-Reserve machte Glage das Spiel seines Lebens, gewann praktisch jeden Zweikampf und distanzierte vor der Pause nur einmal falsch.

Aber auch Rafael Makangu oder Rückkehrer Marcel Brendel, der sogar das 3:0 auf dem Fuß hatte, boten eine bärenstarke Partie. Die gute Leistung gilt es nun, am Sonntag beim Tabellenzehnten Dynamo Dresden II zu wiederholen, um vielleicht schon dann vom Abstiegsplatz zu springen. Allerdings dürfte dann noch weniger Hilfe von oben kommen.